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Das Anorganisch-chemische Praktikum

Jeweils in den Sommerferien bietet die Fakultät für Chemie das anorganisch-chemische Praktikum für Physiker an. Für Bachelor- und Masterstudenten ist es Pflicht, die anderen Physikstudenten können auf freiwilliger Basis teilnehmen.

Auch wenn man vielleicht aus der Chemie-Vorlesung ein eher negatives Bild dieses Faches mitgenommen hat, sollte man das nicht auf dieses Praktikum übertragen, das durchaus interessant aufgebaut ist und eine Abwechslung zum Physik-Alltag bietet.

Ablauf des Chemiepraktikums

Das Chemiepraktikum erstreckt sich über zweieinhalb Wochen am Ende der Sommerferien (Ende September / Anfang Oktober). Am ersten Tag findet eine Einführung in die Laborarbeit statt, d.h. man wird mit Handschuhen, Schutzbrille, Reagenzgläsern und jeder Menge sonstigen Chemikerutensilien ausgestattet, hört sich eine Sicherheitsbelehrung an und führt eine praktische Brandbekämpfungsübung bei der TU-Feuerwehr durch. Ein Laborkittel wird nicht gestellt, man sollte also wenn möglich selbst einen mitbringen oder zumindest Klamotten anziehen, die auch mal ein paar bunte Flecken oder Säurespritzer abbekommen dürfen und nicht gleich beim ersten Funken in Flammen aufgehen.

An den Versuchstagen findet vormittags der eigentliche Experimentierbetrieb in Zweiergruppen statt. Nachmittags gibt es eine Art Seminar, bei dem die Versuche des nächsten Tages besprochen werden. Zusätzlich gibt es ein gedrucktes Skript, in dem alle Versuche ganz gut beschrieben sind.

Zu den Versuchen müssen keine Ausarbeitungen geschrieben werden. Lediglich während des Versuches müssen die Beobachtungen in vorgefertigte Formblätter eingetragen werden. Außerdem muss man im Laufe des Praktikums mehrere Kolloquien machen.

Am letzten Tag findet eine Klausur statt, die man bestehen muss, wenn man einen Schein über das Praktikum haben will. Dieser ist aber nur für Bachelor- und Masterstudenten unbedingt erforderlich. Achtung: Im Gegensatz zu den Physikklausuren wird hier ziemlich viel Lernwissen abgefragt, d.h. man sollte diese Klausur nicht unterschätzen.

Themen der Versuche

Die Versuche des Chemiepraktikums orientieren sich an einem Skript, das man zu Beginn erhält. An den ersten Tagen lernt man grundlegende Reaktionstypen und Experimentiertechniken kennen. Dazu gehören z.B. der Aufbau eines galvanischen Elementes (Batterie) und eine Säure-Base-Titration.

Im zweiten Teil des Praktikums geht es um die Eigenschaften der wichtigsten Hauptgruppenelemente und ihrer Verbindungen. Man lernt z.B. wie man mit allerlei trickreichen Analysereaktionen herausfinden kann, aus welchen Substanzen eine unbekannte Salzlösung besteht.

Den Abschluss bildet die Chemie der Nebengruppenelemente. Dabei stellt man jede Menge farbenfroher Komplexverbindungen her und untersucht ihre Eigenschaften.