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Das Fortgeschrittenen-Praktikum

Im fünften und sechsten Semester findet das physikalische F-Praktikum statt, bei dem in Zweier- oder Dreiergruppen insgesamt 12 selbst gewählte Versuche zu komplizierteren physikalischen Phänomenen und Messmethoden durchgeführt werden. Die Versuche werden dezentral in den Labors der Lehrstühle und Insitute am Campus durchgeführt. Sie sind aufwändiger, aber auch interessanter, als die Versuche im Anfängerpraktikum.

Nach einer Vorbesprechung und der eigentlichen Durchführung des Versuchs müssen auch im F-Praktikum Ausarbeitungen angefertigt werden. Glücklicherweise spielt dabei die Fehlerrechnung keine so große Rolle mehr wie im Anfängerpraktikum.

Auswahl der Versuche

Einer der großen Vorteile des F-Praktikums ist die Tatsache, dass man sich selbst aussuchen darf, welche Versuche man machen möchte. So kann man sich auf die Themen konzentrieren, die einen am meisten interessieren. Die dezentrale Organisation der Versuche bietet außerdem eine gute Möglichkeit, den Alltagsbetrieb in den Instituten kennenzulernen.

Dies ist besonders im Hinblick auf die Wahl der Spezialfächer im 7./8. Semester und auf die Diplomarbeit interessant. Im Laufe des F-Praktikums kann man sich darüber klar werden, auf welchen Teilbereich der Physik man sich spezialisieren will, und welche Lehrstühle für eine Diplomarbeit in Frage kommen.

Unter diesen Gesichtspunkten sollte man sich innerhalb der Gruppe auf einige Versuche einigen und sich dann möglichst bald dafür anmelden. Erfahrungsgemäß sind die guten Versuche ziemlich schnell ausgebucht.

Vorbereitung eines Versuches

Bei der Anmeldung zu den Versuchen schlägt die Stunde der Bürokraten: Man muss sich zuerst im Sekretariat des jeweiligen Praktikumsleiters (Herr Stutzmann oder Herr Krücken) für den Versuch eintragen, anschließend versuchen den Betreuer zu erreichen, und dann mit diesem einen Termin vereinbaren.

Wie im Anfängerpraktikum gibt es zu jedem Versuch eine Beschreibung, die man entweder vom Betreuer oder aus dem Internet bekommt. Vor der eigentlichen Versuchdurchführung wird der Betreuer in einem mehr oder weniger kurzen Gespräch den Ablauf des Experiments mit der Gruppe durchgehen. Auch wenn dabei nach offizieller Redensart überprüft werden soll, ob sich die Studenten genügend vorbereitet haben, dient dieses Gespräch hauptsächlich dazu Fragen zu beantworten, wenn man Teile der Versuchsbeschreibung nicht verstanden hat.

Ausarbeitung

Die allgemeine Vorgehensweise bei der Auswertung des Versuch ist die gleiche wie beim Anfängerpraktikum (vgl. Allgemeine Tipps und Trick zur Auswertung). Allerdings ist es beim F-Praktikum praktisch unmöglich eine Auswertung ohne Computer anzufertigen. Zum einen sind die angewendeten Methoden oft zu komplex um sie von Hand auszuführen. Zum anderen geschieht bereits die Datenaufnahme praktisch nur noch am Rechner (wenn auch oft an Modellen, die höchsten Altertumswert haben), so dass man die Messwerte nur in digitaler Form vorliegen hat.

Sehr erfreulich ist es, dass die meisten Betreuer wesentlich weniger Wert auf Fehlerrechnung legen als im Anfängerpraktikum.

Kolloquien

Im F-Praktikum muss man über jeden Versuch ein Kolloquium machen, das im Normalfall ca. eine halbe Stunde dauert. Sein Ablauf hängt sehr stark vom Betreuer ab: Die meisten gehen mit den Studenten die Ausarbeitung nochmal durch, manche fragen aber auch theoretische Hintergründe des Versuchs ab. Wieder andere entlassen die Studenten allerdings schon nach drei einfachen Fragen wieder in die Freiheit.