KryptologieDer Koinzidenzindex einer stochastischen Sprache |
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Für eine stochastische Sprache M Í S* mit Buchstabenhäufigkeiten ps heißt
kM := kMM = SsÎS ps2
der Koinzidenzindex von M (nach FRIEDMAN).
Deutung: Für unabhängige Texte a, b Î M gleicher Länge ist
k(a,b) » kM
Beispiele. 1.) kS* = 1/n. Im Spezialfall n = 26 ist kS* » 0.0385.
2.) Aus den bekannten Häufigkeitstabellen folgen empirisch die bereits angekündigten WerteDa SsÎS ps = 1, gilt 1/n £ kM £ 1, und zwar
Das folgt aus
1.) Bei polyalphabetischer Substitution ist die Wiederverwendung des gleichen Schlüssels mit hoher Wahrscheinlichkeit erkennbar (egal, ob periodisch oder nicht):
Für verschiedene polyalphabetische Substitutionen f, g ist zu erwarten, dass
k(f(a),g(b)) » 1/n für a, b Î Sr.
Jetzt ist auch geklärt, dass bei gleicher Substitution
k(f(a),f(b)) = k(a,b) » kM für a, b Î M.
2.) Sei c ein Geheimtext aus einer polyalphabetischen Verschlüsselung eines Textes a Î M der Periode l. Welche Werte sind für kq(c) zu erwarten?
c = | c0 | … | cq-1 | ½½ | cq | … | cr-1 |
c(q) = | cr-q | … | cr-1 | ½½ | c0 | … | cr-q-1 |
erwartete Koinzidenzen: | q×kM, | falls | l|r-q, | ½½ | (r-q)×kM, | falls | l|q, |
q×kS* | sonst, | ½½ | (r-q)×kS* | sonst. |
Daraus ergeben sich folgende erwartete Werte für den Autokoinzidenzindex:
1. Fall, l|r:
2. Fall, l kein Teiler von r:
Insbesondere gilt für q << r:
kq(c) » { | kM,
wenn l|q, kS* sonst. |
Damit ist auch das im Beispiel beobachtete Autokoinzidenzspektrum erklärt, und die typischen Autokoinzidenzspektren sehen so aus.