[JoGu]

Kryptologie

Mathematische Beschreibung der Zylinder-Chiffriergeräte

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Den mathematischen Hintergrund über Permutationen findet man hier als PDF.


Parameter


Beispiele

  1. JEFFERSON: l = q = 36, #K = 36!, effektive Schlüssellänge » 138.
  2. BAZERIES: l = q = 20, #K = 20!, effektive Schlüssellänge » 61.
  3. M-94: l = q = 25, #K = 25!, effektive Schlüssellänge » 84.
  4. M-138-A: l = 30, q = 100, #K = 100!/70!, effektive Schlüssellänge » 190.


Ver- und Entschlüsselung

Die Verschlüsselung ist polyalphabetisch mit der Periode l.

Achtung: Die Scheiben-beschreibende Permutation t Î S(S) darf nicht mit dem durch die Scheibe definierten Substitutionsalphabet s Î S(S) verwechselt werden. Der Zusammenhang zwischen beiden wird gleich erklärt.

Ist das Standard-Alphabet S wie so oft mit Z/nZ identifiziert, so sieht die Verschlüsselung eines Klartextblocks so aus (bei Verwendung der 1. Generatrix):

a0ai al-1
ti(0)
Suche Eintrag x mit ti(x) = ai
ti(x+1) = ci zugehöriger Geheimtextbuchstabe
ti(n-1)

wobei die mittlere Spalte ti(0), …, ti(n-1) die Beschriftung der Scheibe Nummer i darstellt.

Also ist

ci = ti(x+1) = ti(ti-1ai + 1),
und die zugehörige Entschlüsselungsfunktion wird beschrieben durch
ai = ti(ti-1ci - 1).

Diese Überlegungen werden zusammengefasst zu:

Satz (von der Zylinder-Chiffrierung). Der Zusammenhang zwischen der Permutation t Î S(S), die eine Scheibe beschreibt, und der Permutation s Î S(S), die die zugehörige Substitution beschreibt, ist
s(a) = t(t-1a + 1).

s-1(c) = t(t-1c - 1).
Anders ausgedrückt: s ist eine zyklische Permutation und t ist die Zykeldarstellung von s.

Es gibt (n-1)! verschiedene Zyklen der Länge n. Je n Scheibenbeschreibungen t Î S(S) liefern dieselbe zyklische Permutation s Î S(S). Daher die Einschränkung q £ (n-1)! oben.

Beispiel: Sei S = {A,…,Z} und eine Scheibe beschrieben durch

t = QWERTZUIOPASDFGHJKLYXCVBNM.
Dann ist s die Permutation
       a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z
       S N V F R G H J O K L Y Q M P A W T D Z I B E C X U


Autor: Klaus Pommerening, 3. Dezember 1999; letzte Änderung: 9. Januar 2008.