Wanderung des Heimat- und Kulturvereins Ober-Flörsheim zum Bischheimer Hof am 27. Mai 2006
Text von Helmut Schmahl / Bilder von Svenja Germann-Vering
Am 27. Mai 2006 fand eine Halbtagsexkursion auf den Bischheimer Hof (auch Münchbischheimer Hof genannt) statt. Nach einem halbstündigen Fußmarsch gelangte die Gruppe von 45 Teilnehmern um 14:30 zu dem zwischen Ober-Flörsheim und Gundersheim gelegenen Anwesen, das auf eine über 1200-jährige Vergangenheit zurückblickt. Hausherr Adolf Dahlem begrüßte die Gruppe, anschließend gab Dr. Helmut Schmahl einen kurzen Überblick über die Geschichte des Hofes. Er wurde 769 erstmals erwähnt und gehörte damals dem Erzbistum Köln. 1173 gelangte er in den Besitz des Zisterzienserklosters Otterberg, das im Spätmittelalter in fast allen Dörfern unseres Raumes begütert war. Daher wurde der Hof auch als "Mönchbischheimer Hof“ bezeichnet. Nach der Reformation und Aufhebung des Klosters Otterberg wurde er von der kurpfälzischen Regierung verpachtet. Während der französischen Zeit, zu Beginn des 19. Jahrhunderts, wurde er als Nationalgut versteigert und ist seither in Privatbesitz.
Anschließend führte Adolf Dahlem durch sein stattliches Anwesen. Im Park war eine sehr hohe, 130 Jahre alte Platane zu bewundern, und in den Kellergewölben sind noch Reste eines unterirdischen Ganges zu besichtigen, der offenbar im Mittelalter als Fluchtweg diente. Eine weitere Attraktion ist der kreuzgratgewölbte Kuhstall aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, der zu den größten seiner Art in Rheinhessen gehört. Diese "Kuhkapellen" mit ihren Backsteingewölben und Sandsteinsäulen waren klösterlichen Speisesälen nachempfunden und galten als besonders feuersicher. Die Errichtung eines solchen Stalls kostete seinerzeit so viel wie ein zweistöckiges Wohnhaus. In diesem liebevoll renovierten Gebäude fand auch die Schlußrast bei Weck, Worscht und Woi statt. Helmut Schmahl dankte der Familie Dahlem für ihre Gastfreundschaft, und um 17 Uhr machten sich die Teilnehmer im Alter zwischen 3 Monaten und 89 Jahren auf den Rückweg.
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