Kolokasien in Kολοκάσια ?

Kurz das Neuste von der Kolokasienquelle: Also, was ich als (kretisches) kolokasi / κολοκάσι bezeichne, ist nicht endemisch, nie behauptet. Die Colocasia antiquorum (Taro) wird heute noch in der "Gegend" (z.B. Zypern, Ägypten) angebaut und dürfte zumindest im Altertum auch auf Kreta kultiviert worden sein. Das hat sich mir bestätigt, als ich sie vor einigen Jahren in Argirupoli entdeckte, das ja von Kolokasia Sfakion sozusagen direkt hinterm Berg liegt. Auch ein Botaniker (glaube aus Australien, Name kann ich raussuchen) hat mich darin bestärkt, dass die Pflanze hier seit der Römerzeit wächst (heute weiß offenbar keiner mehr, dass man sie essen kann). Sie braucht jede Menge Feuchtigkeit, die es in Kolokasia an der Südküste - Klimawandel hin und her - in geschichtlichen Zeiten kaum das Jahr über gegeben haben dürfte, es sei denn man geht davon aus, dass der Name für das Dorf schon existierte, also es vor ca 900 Jahren noch am Rande des „kambos“ von Frangokastelo lag. Meine derzeitige "Lehr"-Meinung dazu ist daher, dass die Sfakioten und andere Arme Leute sich in Hungerszeiten über Arum italicum hermachten, das ihnen als bescheidene Ausgabe der gezähmten (ήμερο) und bekannten Knolle der Alten erschien, und das sie dann nach Kochen in sieben Wassern mit leicht verzerrter Miene herunterwürgten. Dass das rein theoretisch ohne ganz großen Schaden für Leib und Leben möglich ist, bezeugt neben der Passage aus Cretan Runner von Psychoudakis (ευχαριστώ, Deja) auch der französische Botaniker Lieutaghi. Ebenso hat es mir der der Heimatforscher Kanakis Geronimakis aus Asfendu/Vuvas bestätigt. (Dass eine Vielzahl anderer Pflanzen immer mal als Colocasia bezeichnet wurde, ist mir übrigens bekannt; sie kommen hier aber kaum in Frage.)

Hier noch ein größeres Foto von der echten Kolokasie in Argirupoli

  lykos,