Synapsen und synaptische Übertragung
Zwei Möglichkeiten (bereits ~1850 von E. Du Bois-Reymond
postuliert):
chemisch oder elektrisch.
Beides ist im Nervensystem realisiert.
Motorische Endplatte: Synapse von Motoneuron auf Muskelfaser.
Bau einer Synapse nur im elektronenmikroskopischen Bild sichtbar.
Synaptische Vesikel enthalten Neurotransmitter (Acetylcholin;
nachgewiesen durch Henry Dale
(1936)). Freigesetzt nach Ca++Einstrom (Öffnung
spannungsabhängiger
Ca-Kanäle durch
Depolarisation der präsynaptischen Membran). Diffundiert in den
synaptischen Spalt; öffnet
ligandenabhängige Na+/K+-Kanäle, was zur Depolarisation der
postsynaptischen Membran
führt. Abbau von Acetylcholin durch eigenes Enzym.
Muscarinische Acetylcholin-Rezeptoren: langsam
wirkend (inhibitorisch = hemmend); parasympathisches
Nervensystem; Herzmuskel.
Diese Acetylcholin-Rezeptoren sind nicht selbst
Ionenkanäle, sondern sie aktivieren nach Bindung des ACh ein
G-Protein. Die Aktivierung des G-Proteins öffnet den Ionenkanal
(K+-Kanal). Dadurch strömen einige K+ Ionen aus der Zelle heraus,
die dadurch hyperpolarisiert wird. Die
muscarinischen ACh-Rezeptoren werden durch Atropin blockiert.
Erregende und hemmende Synapsen
auch im Rückenmark und im Gehirn!
Postuliert von Charles Sherrington (Nobelpreis 1936), nachgewiesen
durch John Eccles
(Nobelpreis 1963).
EPSP: Excitatorisches Post-Synaptisches Potential
IPSP: Inhibitorisches Post-Synaptisches Potential
Sie summieren sich räumlich und zeitlich; breiten sich passiv
über Soma
und Dendriten aus;
erreichen sie am Axonhügel das Schwellenpotential, so werden dort
Aktionspotentiale
ausgelöst.
Graduierte Potentiale auf Zellsoma und Dendriten; kleine Nervenzellen bilden oft keine Aktionspotentiale.
Viele Tausend Synapsen u.U. auf einer Nervenzelle. Integrative Wirkung.
Dale'sches Gesetz:
Ein Neuron setzt an allen seinen Synapsen dieselbe Transmittersubstanz
frei (und nicht z.B. an
den manchen einen erregend wirkenden und an anderen einen
inhinitorischen). Synapsen
können auch mehrere Transmitter und Neuromodulatoren beinhalten.
Elektrische Synapsen
Gap-junctions
Proteine (Connexone) aus mehreren Untereinheiten (Connexine) bilden
große Kanäle, durch die
der Strom ohne zeitliche Verzögerung fließen kann.
Zwischen Riesenaxonen (Funktion: Fluchtreflexe);
in der Retina (Horizontalzellen);
zwischen Herzmuskelzellen (sog. Glanzstreifen) und Zellen der glatten
Muskulatur