Mutiert die ärztliche Heilkunst zur multimedialen Heiltechnik?

Klaus Pommerening
Institut für Medizinische Statistik und Dokumentation
der Johannes-Gutenberg-Universität
D-55101 Mainz

[erschienen in redigierter Form: Therapiewoche, 46. Jahrgang, Mai 1996, 827.]

Internet und Multimedia-Techniken sorgen für spektakuläre Schlagzeilen, auch in der Medizin - Stichworte sind zum Beispiel: minimal-invasive Chirurgie, Operationssimulation, Telemedizin; aber auch die elektronische, multimediale Patientenakte, vielleicht auf Chipkarte, gehört hierher. Bei nüchterner Betrachtung ist der Weg zum Routine-Einsatz dieser Techniken oft noch weit, besonders, wenn man das Kosten-Nutzen-Verhältnis und die Technikfolgen bedenkt. Die wichtigsten Komponenten der ärztlichen Heilkunst sind und bleiben der vertrauensvolle menschliche Kontakt zwischen Patient und Arzt und das Gespür des Arztes für seine Möglichkeiten und Grenzen. Die Kunst behält ihre Bedeutung, die multimediale Technik liefert ihr neue Werkzeuge, vor allem für den Spezialisten, der Hüftgelenke oder komplexe onkologische Protokolle optimieren muß. Verbessert werden durch die multimediale Technik aber auch für jeden Arzt der Zugang zu aktuellen Informationen und die Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung.


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