2a. Kryptographische Basistechniken

Bitstrom-Verschlüsselung


Das Prinzip der Bitstrom-Verschlüsselung

[Bitstrom]

Beispiel

       S         e         h         r
   --------- --------- --------- --------- ---------
b: 0101 0011 0110 0101 0110 1000 0111 0010 0010 0000 ...
k: 1001 1000 1101 1101 0010 1111 1000 1001 1001 0101 ...
---------------------------------------------------------
c: 1100 1011 1011 1000 0100 0111 1111 1011 1011 0101 ...

Bitstrom-Verschlüsselung: Vor- und Nachteile

+Sehr schnell, für große Datenmengen geeignet (z. B. Bildübertragung) [vorausgesetzt, der Schlüssel ist schon verfügbar].
+Leicht zu implementieren, Entschlüsselung und Verschlüsselung sind dieselbe Funktion.
-Qualität der Schlüsselfolge sehr kritisch (siehe unten).
-Austausch von bekanntem Klartext trivial.

Kreative Nutzung zur Umgehung der Schlüsselhinterlegung: Jeder Geheimtext läßt sich mit einem geeigneten Schlüssel zu jedem beliebigen Klartext (gleicher Länge) entschlüsseln.


Die Sicherheit der Bitstrom-Verschlüsselung vor Kryptoanalyse


Bitstrom-Verschlüsselung - Mehrfachverwendung des Schlüssels

KlartextXORSchlüssel= Geheimtext

mXORk= c
m'XORk= c'

m XOR m'= c XOR c'

Der Angreifer sieht c und c', kann also c XOR c' und somit auch m XOR m' berechnen. Dies ist die Summe zweier Klartexte und mit Methoden der klassischen Kryptoanalyse leicht zu brechen (wenn auch nicht ganz trivial).


Vorlesung Datenschutz und Datensicherheit
Sommersemester 1999, Fachbereich Mathematik
Johannes-Gutenberg-Universität Mainz

Autor: Klaus Pommerening, 31. März 1999; letzte Änderung: 19. Mai 1999

E-Mail an Pommerening@imsd.uni-mainz.de.