2b. Kryptographische Protokolle
2b.5 Weitere Protokolle: Nachrichtenanonymität
Botschaften übers Netz: Anonymität
- ... des Senders: durch Pseudonym, evtl. über
anonyme
Remailer [extern bei Lutz Donnerhacke].
- ... des Empfängers durch Streusendung (»broadcasting«)
(z. B. Zeitungsannonce »Mausi«).
- ... der Verbindung:
- Ringnetze (nur lokal möglich und völlig aus der Mode gekommen),
- kontinuierliche Streusendung (Netzlast!),
- Sammelstellen
(MIXe
[extern bei Lutz Donnerhacke], anonyme Remailer).
Analog: anonym surfen über geeignete Proxies.
- Projekt
AN.ON
[extern] (Uni Dresden, Uni Regensburg, ULD Schleswig-Holstein).
- ... das auch unter immer weiteren Restriktionen leidet, siehe hier
im Heise-Newsticker.
Prinzip der MIXe
(Darstellung nach Beutelspacher)
- Jeder schreibt einen Brief (gleichzeitig).
- Jeder steckt seinen Brief in einen kleinen Umschlag und adressiert ihn
(Verschlüsselung für echten Empfänger).
- Jeder steckt den kleinen Umschlag in einen großen Umschlag
(Verschlüsselung mit öffentlichem Schlüssel des MIX)
und schickt ihn an den MIX.
- Der MIX öffnet die großen Umschläge und schickt jeden
Brief an den eigentlichen Empfänger.
Probleme mit MIXen
- MIXe müssen vertrauenswürdig sein.
- Lösungsansatz: Viele unabhängige MIXe.
- Trotzdem anfällig für mächtigen Netzüberwacher
(staatlicher Geheimdienst).
- Netzlast verdoppelt (bzw. vervielfacht).
- MIXe sind Flaschenhälse.
- MIXe (und anonyme Remailer) sind den Strafverfolgern ein Dorn im
Auge.
Autor: Klaus Pommerening, 31. März 1999;
letzte Änderung: 5. Juli 2007
E-Mail an Pommerening »AT« imbei.uni-mainz.de.