2a. Kryptographische Basistechniken

Die monoalphabetische Substitution


Mit S(S) wird die Gruppe der Permutationen des Alphabets S bezeichnet, also die »volle symmetrische Gruppe«.

Eine monoalphabetische Substitution entsteht aus einer Permutation s Î S(S) durch buchstabenweise Anwendung:

fs(a1,...,ar) : = (sa1,...,sar)  für  a = (a1,...,ar) Î Sr.

Definition: Eine monoalphabetische Chiffre über S ist eine Familie F = (fs)K von monoalphabetischen Substitutionen mit einem Schlüsselraum K Í S(S).


Beispiele

  1. Die Verschiebechiffre mit K = Menge der Rechtstranslationen.
  2. Die allgemeine monoalphabetische Chiffre; hier ist K = S(S), also #K = n!, wenn n = #S.

Bei der allgemeinen monoalphabetischen Chiffre ist die vollständige Schlüsselsuche (auch mit Computerhilfe) nicht erfolgversprechend, da

d(F) = 2log(n!) ³ n × [2log(n) - 2log(e)] » n × 2log(n)
nach der STIRLING-Formel.

Im Falle n = 26 ist beispielweise

n! » 4 × 1026,   d(F) = 2log(26!) » 88.38.

Anmerkung. Falls nicht alle Buchstaben im Geheimtext vorkommen, ist der Suchaufwand entsprechend kleiner, da nicht der gesamte Schlüssel bestimmt werden muss (und kann).


Vorlesung Datenschutz und Datensicherheit, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
Autor: Klaus Pommerening, 29. September 1999; letzte Änderung: 23. November 2001.
E-Mail an
Pommerening@imsd.uni-mainz.de.