2a. Kryptographische Basistechniken

Das RSA-Verfahren


[RSAlogo] ehemaliges Firmenlogo der RSA Data Securiy, das die Idee der beiden verschiedenen, aber zueinander passenden Schlüssel symbolisiert.

Die Idee des RSA-Verfahrens

Ronald Rivest, Adi Shamir, Leonard Adleman 1978:
A Method for Obtaining Digital Signatures and Public-Key Cryptosystems.
Prinzip: Mathematische Operation
(modulares Potenzieren c = me mod n).
Geschwindigkeit (für 1024-Bit-Schlüssel):

RSA-Schlüsselerzeugung

p, q große Primzahlen - zufällig gewählt, geheim gehalten,
übliche (heute kaum noch notwendige) Nebenbedingungen:
  • Die Bitlängen von p und q unterscheiden sich höchstens um 2.
  • Auch die Differenz p-q hat ungefähr diese Bitlänge.
  • p-1 und q-1 enthalten jeweils einen großen Primfaktor.
Sinn: n = pq soll nicht leicht faktorisierbar sein.

n = pq Dann ist (Z/nZ)×, die multiplikative Gruppe des Restklassenrings Z/nZ, eine Gruppe von der Ordnung
f(n) = (p-1)(q-1),
also gilt
mx º mx mod f(n) (mod n)     für alle ganzen Zahlen m.
e teilerfremd zu f(n);
oft wird die Primzahl e = 216+1 genommen - dann ist die Verschlüsselung relativ schnell.

d mit de º 1 (mod f(n));
mit dem Euklidischen Algorithmus effizient bestimmbar, wenn f(n)), also auch p und q bekannt sind.

RSA-Ver- und -Entschlüsselung

Parameter

nModul
eöffentlicher Exponent
dprivater Exponent
mit med º m (mod n)    für alle m Î [0...n-1].

Verschlüsselung

  1. Klartext in Bitblöcke m1, ..., mr der Länge < 2log(n) einteilen;
  2. jeden Block mi als Zahl Î [0...n-1] deuten (Codierungsschritt);
  3. ci = mie (mod n)     bilden.

Entschlüsselung

mi = cid (mod n).

Genauere Beschreibung des Verfahrens und der nötigen Algorithmen im Kapitel Das RSA-Verfahren und seine algorithmischen Grundlagen der Kryptologie-Vorlesung.

Ver- und Entschlüsselung sind effizient durchführbar mit dem binären Potenzalgorithmus.

Die Sicherheit des RSA


Vorlesung Datenschutz und Datensicherheit, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
Autor: Klaus Pommerening, 31. März 1999; letzte Änderung: 13. Dezember 2001.
E-Mail an
Pommerening@imsd.uni-mainz.de.