2b. Kryptographische Protokolle

Beispielszenarien für die blinde Unterschrift


Beispielszenario 1: Krankenkassenabrechnung

Ziel:

  1. Die Krankenkasse soll die Behandlung für ihre Versicherten bezahlen, aber nicht für andere.
  2. Die Krankenkasse soll keine personenbezogenen Krankheitsgeschichten sammeln können.
  3. Die Krankenkasse soll aber zur Kalkulation ihrer Risiken usw. Auswertungen über Krankheitsverläufe, Kosten für bestimmte Krankheitsbilder usw. erstellen können.

Vorgeschlagene Methode: Abrechnung über Pseudonyme.

Wie weist der Arzt bei pseudonymer Abrechnung nach, daß der behandelte Patient zu dieser Krankenkasse gehört?

Antwort: Die Krankenkasse unterschreibt die Pseudonyme bei Ausgabe der Versichertenkarte blind.

Siehe auch: Der Landesbeauftragte für den Datenschutz Schleswig-Holstein: Pressemitteilung vom 22. Juli 1999


Beispielszenario 2: Testament

Der Notar bescheinigt die Echtheit des Testaments, ohne dessen Inhalt zur Kenntnis zu nehmen - durch blinde Unterschrift.

Nach dem Ableben des Erblassers wird dem Notar das Testament vorgelegt. Jetzt nimmt er den Inhalt zur Kenntnis und regelt die Erbschaft.


Vorlesung Datenschutz und Datensicherheit
Sommersemester 1999, Fachbereich Mathematik
Johannes-Gutenberg-Universität Mainz

Autor: Klaus Pommerening, 31. März 1999; letzte Änderung: 17. Juni 1999

E-Mail an Pommerening@imsd.uni-mainz.de.