3. Datensicherheit im Rechnerbetrieb

3.4 Sicherer Internet-Anschluß


Beispiel: Kliniksnetze und Internet

Wissenschaft contra Patientenversorgung:


Lösungsansätze

  1. Internetanschluß nur von isolierten PCs.
  2. Zwei getrennte Netze im Innern.
  3. Anschluß über Firewall-System.
  4. Logische Netztrennung durch kryptographische Protokolle.

Ansatz 1 und 2 kaum realistisch:

Ansatz 4 optimal, aber noch nicht Stand der Technik.

Stand der Technik: Firewall-System + Virtual Private Networks (VPN).


Einsatz eines Firewall-Systems

Sichere Anbindung eines Firmennetzes an das Internet:

Ziel: Möglichst komfortable Nutzung der Internet-Dienste bei möglichst großer Sicherheit vor unbefugten Zugriffen von außen.

Voraussetzung: Vertrauen in die eigenen Mitarbeiter (Dienstpflicht, Datengeheimnis).


Netzkonfiguration des Firewallsystems

[FW-Konfig]

Äußerer Router

Gateway-Rechner

Die Pufferzone

Teilnetz, in dem der Gateway steht.

Stand der Technik: Der GW bekommt eine dritte Netzkarte verpaß, die (nur) mit Servern verbunden ist, die das Informationsangebot für die Außenwelt anbieten.


Beispiel: Grundsätze für den Internet-Anschluß von Krankenhäusern

[Aus: Sicherheitsempfehlungen zum Internet-Anschluß von Krankenhäusern]


Interaktive Verbindungen, Verbindung mit Informationsservern

Anforderung: Verbindungsaufbau nur von innen nach außen möglich.

Lösungsvorschlag: proxy-Dämon.

[Sonderprobleme bei ftp und archie (Datenbank zur weltweiten Dateisuche für ftp)]


DNS (Domain Name System, Internet-Rechneradressen-Verwaltung)

Anforderung: Nach außen soll von der Firma nur der GW bekannt sein. Im Innern sollen die Rechner der Außenwelt bekannt sein.

Lösungsvorschlag: Ein Nameserver, der die Außenadressen kennt, ist auf dem GW zu installieren. Im Inneren wird ein lokaler Nameserver benötigt.

[DNS-Konfiguration]

Eingehende Mail

[Mail In]

Ausgehende Mail

[Mail Out]

Gesperrte Dienste

Wer `NetMeeting' oder ähnliche Protokolle freischaltet, kann den Firewall gleich ganz weglassen.


Modems

Es gilt der Grundsatz: Modem- und ISDN-Strecken, die den Firewall umgehen, müssen den Sicherheitsanforderungen für Modemanschlüsse genügen.


Fernwartung

[Siehe auch: Formulierungshilfen für einen Fernwartungsvertrag]


Wogegen hilft der Firewall nicht?


Lösungsansätze für aktive Web-Inhalte (noch unbefriedigend)


Virtual Private Networks und Firewall-Tunnel

Problem: Lokales Netz durch Firewall abgeschottet, aber geschützte Vernetzung mit externen Stellen nötig (Zweigstellen, Heimarbeit, Telemedizin, Fernwartung).

Lösung: Kombination aus

Protokoll zwischen Firewall A und Firewall B oder zwischen Firewall A und Einzelklient. Dadurch privates Netz »virtuell« erweitert.

Beide Enden der Verbindung müssen in einer vertrauenswürdigen Umgebung liegen!


Weitere Informationen zu Firewalls

Siehe auch Sicherheit im Internet (BSI-Faltblatt).


Vorlesung Datenschutz und Datensicherheit
Sommersemester 1999, Fachbereich Mathematik
Johannes-Gutenberg-Universität Mainz

Autor: Klaus Pommerening, 31. März 1999; letzte Änderung: 4. August 1999

E-Mail an Pommerening@imsd.uni-mainz.de.