Die II. Liga Süd, auch II. Division der Oberliga genannt, bestand von 1950 bis 1963. Sie wurde 1950 als Unterbau der I. Liga eingeführt, um absteigenden Erstligavereinen den »Absturz« ins Amateurlager zu ersparen und somit ein Come-Back zu erleichtern. Sie wurde mit der Gründung der Bundesliga 1963 aufgelöst.
Der FC Singen spielte in dieser Zeit fast durchweg in der II. Liga Süd. Ausnahmen waren
Grün: | Aufstiegszone |
Gelb: | Trennlinie zwischen den Tabellenhälften |
Rot: | Abstiegszone |
Saison 1 bis 7: | 1951/52 bis 1957/58 |
Saison 8: | 1958/59 »unterirdisch« in der I. Amateurliga |
Saison 9 bis 12: | 1959/60 bis 1962/63 |
Von den 11 Jahren des FC Singen in der II. Liga kann man also 5 als gut (»Spitzenmannschaft«) und 6 als schlecht (»Abstiegskampf«) bezeichnen.
Die Zuschauerzahlen lagen in dieser Zweitligazeit typischerweise bei 3000 mit Spitzenwerten bis
Ein durchgehendes Problem der II. Liga waren die Finanzen. Die schwache finanzielle Situation der Vereine resultierte aus
Zum Vergleich: Die II. Liga Süd bestünde heute (Stand Sommer 2017) etwa aus:
(jeweils die ersten 9 aus den Regionalligen Süd-Südwest und Bayern, ohne Südwest-Vereine und zweite Mannschaften)
Einen Eindruck von den nötigen Reise-Aufwendungen vermitteln etwa die Entfernungen zu den Konkurrenten des FC Singen in der Saison 1956/57 (heutige Autokilometer, auf 10 km gerundet):
Kassel | 520 km | |
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Hof | 480 km | |
Helmbrechts | 470 km | |
Cham | 470 km | |
Neustadt | 445 km | |
Straubing | 400 km | |
Hanau | 350 km | |
Wiesbaden | 340 km | |
Neu-Isenburg | 330 km | |
Darmstadt | 300 km | |
Mannheim | 260 km | |
München | 260 km | |
Heilbronn | 210 km | |
Karlsruhe | 200 km | |
Pforzheim | 170 km | |
Ulm | 140 km | |
Reutlingen | 140 km |
Das macht – Hin- und Rückfahrt zusammengerechnet – pro Saison ca 11000 km. Bei einem Kilometerpreis von 0,10 DM pro Bahnkilometer macht das bei 15 Reisen 16500 DM – ohne eventuelle Übernachtungskosten. In der finanziell engen Saison 1957/58 fuhr der FC Singen z. B. nach Wiesbaden am Sonntag früh (Abfahrt 5:30 Uhr) mit Bahn und Bus hin und direkt nach dem Spiel wieder zurück, um die Übernachtungskosten zu sparen. (Ergebnis: 4:0 für Wiesbaden)
Nicht eingezeichnet sind die Vororte Darmstadt-Arheilgen, Mannheim-Neckarau, Mannheim-Feudenheim, Karlsruhe-Durlach und Heilbronn-Böckingen.
Unter Verwendung von C. Busch, Hamburg, Deutschland politisch 2010, Bildelemente gelöscht außer einigen Ortsnamen von Klaus Pommerening, CC BY-SA 3.0.