II. Liga Süd, Saison 1956-57

Die Saison 1956/57 war in gewisser Weise der Höhepunkt in der Singener Fußballgeschichte:

Die erste Mannschaft des FC Singen hatte hervorragendes Potenzial. Zwar waren aus der sehr erfolgreichen Mannschaft der Vorsaison Boller – der Star und Torschützenkönig der vergangenen drei Jahre – sowie Schäfer abgegangen. Dies sollte aber durch die Rückgewinnung von Strittmatter und die Verpflichtung des Rielasingers Torjägers Anetzmann mehr als ausgeglichen werden. Dazu kam als Neuzugang noch Kleinert aus Winterthur, der aber zunächst kaum über eine Reservistenrolle hinauskam.

Trotz dieses enormen Potenzials und auch trotz des durchgehend guten Tabellenplatzes im oberen Drittel zeichnete sich der ein Jahr später folgende Niedergang schon ab:

Zitate aus dem Südkurier vom 23. März 1957:

»In Singen hat man erkannt, daß ein erstklassiger Trainer, eine Autorität, wichtiger ist als Spielerstars, die nicht mehr mit dem nötigen Ernst bei der Sache sind. Durch Szabo wird der gesamte Trainingsbetrieb umorganisiert [...]«
»[...] der einzige Grund, weshalb der FC heute nicht einen seinen spielerischen Fähigkeiten entsprechenden Tabellenplatz einnimmt, liegt darin, daß in fast allen Auswärtsspielen immer nur einzelne Spieler keine ausreichende Kondition mitbrachten, so daß der Kombinationsfaden allzu schnell riß und die ganze Elf belastet wurde. [...] in wirklich hervorragender Form sah man den FC in Verbandsspielen dieser Saison nur ganz selten.«

Im Gegensatz dazu begeisterte der FC Singen im Pokal und in Freundschaftsspielen, wo er den VfB Stuttgart und den Freiburger FC vom Platz fegte, gegen die Young Boys Bern und die Offenbacher Kickers gewann, den VfR Mannheim im Pokal in die Verlängerung zwang und dem 1. FC Kaiserlautern, Schalke 04 und Rotweiß Essen jeweils Unentschieden abtrotzte. Außer dem knappen Pokal-Aus gegen Mannheim und den drei Unentschieden wurden alle Spiele gewonnen!

Abschlusstabelle:

1.1860 München (A) 3423 6 5103:4750-18 [*]→ Aufstieg
2.SSV Reutlingen (A) 3420 9 5 95:4849-19→ Aufstieg
3.TSG Ulm 46 3420 212 82:6842-26
4.1. FC Pforzheim 3418 511 69:6041-27
5.ASV Cham 3416 711 70:5839-29
6.SpVgg Neu-Isenburg (N)3415 910 53:5139-29
7.SV Waldhof Mannheim 3416 513 84:6437-31
8.FC Singen 3416 513 64:6137-31
9.Hessen Kassel 34121111 52:5135-33
10.FC Hanau 93 3414 515 64:6733-35
11.SV Darmstadt 98 3412 814 59:6332-36
12.TSV Straubing 3413 516 65:6231-37
13.VfL Neustadt 3411 815 49:6830-38
14.Bayern Hof 3411 716 50:4929-39
15.VfB Helmbrechts 3412 418 50:7528-40
16.SV Wiesbaden 34 8 917 42:6025-43
17.Karlsruher FV 34 6 622 46:9518-50→ Abstieg
18.VfR Heilbronn (N) 34 4 723 41:9115-53→ Abstieg

[*] Zwei Punkte Abzug am Ende der Saison

Platzierungen des FC Singen im Saison-Verlauf

[Platzierungen]
Grün:Aufstiegszone
Gelb:Trennlinie zwischen den Tabellenhälften
Rot:Abstiegszone

Mannschaftsstatistik des FC Singen

Die Informationen zur Mannschaftsaufstellung sind nicht ganz vollständig. Ein Tor ist ungeklärt; zwei Tore waren Eigentore.

SpielerPosition Einsätze Tore
Anetzmann 7, 9 3412
Busch 11 2 1
Kleinert 2, 8 8 0
Knobloch 9, 11 3112
Krüger 8, 10 242
Kunkelmann 2, 4, 5, 9, 10260
Lehr 2, 4, 8, 10 333
Mantel 3 180
Roser 1 5
Säger 6, 8, 10 342
Schneck 1(!), 2, 3 190
Schroff 7, 8, 9, 11 226
Strittmatter 6, 9, 10, 11 3423 [*]
Weber 1 28
Wenzler 4, 7, 10 220
Zannin 2, 3, 4, 5 330
[*] davon 7 Elfmeter-Tore. Außerdem verschoss Strittmatter noch einen Elfmeter.

Besonderes

Spiele des FC Singen, Hinrunde

Spiele des FC Singen, Rückrunde

Pokalspiele

Freundschaftsspiele

Die Aufstiegsrunde der I. Amateurmannschaft


Autor: Klaus Pommerening, 9. Januar 2019; letzte Änderung: 12. Februar 2020.