Schwarzwald-Bodensee-Liga, Saison 1965/66

Nach dem in letzter Minute verhinderten Abstieg in der Vorsaison setzte der FC Singen auf den Einbau eigener Nachwuchsspieler in die erste Mannschaft, die vom neuen Trainer Herbert Blum behutsam an das Liga-Niveau herangeführt wurden. Dazu standen die bewährten Spieler Görigk (zurück vom SSV Reutlingen), Rech, Marquardt, Oppermann, Knobelspies, Denzel, Martin, Schoch, Obermeit, Fecher und Knobloch zur Verfügung.

Der Start in die neue Saison klappte gut: Nach dem 8. Spieltag stand der FC Singen auf Platz 1. Es folgten drei Niederlagen und der Absturz auf Platz 9. Erst in der Rückrunde ging es mühsam wieder aufwärts, und am Ende stand der FC Singen immerhin wieder auf Platz 4.

Den Zuschauerrekord in dieser Saison im Hohentwiel-Stadion bilden die 4500 im Heimspiel gegen den FC Konstanz am 12. September 1965, das mit 1:2 verloren ging. Ansonsten bewegten sich die Zuschauerzahlen immerhin zwischen 1000 und 2000.

Eine Neuerung gab es in dieser Saison im württembergischen Amateurfußballverband (der auch für den Spielbetrieb der Schwarzwald-Bodensee-Liga zuständig war): Bei einer Verletzung durfte der Torwart ausgewechselt werden. Das konnte der FC Singen im Heimspiel gegen den FC Villingen ausnützen, als Görigk verletzt ausscheiden musste und Zander nachrückte, der an der katastrophalen 0:5-Niederlage aber nicht schuld war. Entscheidend waren wohl die Platzverweise von Rech und Knobelspies, wegen derer der FC SIngen die gesamte zweite Halbzeit mit 9 Mann bestreiten musste. Deren Sperre von 12 bzw. 8 Wochen war sicher auch ein Grund dafür, dass der FC Singen ins graue Mittelfeld abrutschte und erst im Verlauf der Rückrunde wieder in die oberen Ränge aufrücken konnte.

Leider wurde die Auswechselmöglichkeit für den Torwart nach dieser Saison wieder zurückgenommen, da die übrigen Amateurverbände nicht mitgezogen hatten und die internationalen Fußballregeln dies auch nicht vorsahen.

Meister (und anschließend Aufsteiger in die Regionalliga) wurde der FC Villingen mit dem Ex-Singener Fritz Weber im Tor (und natürlich den wenigsten Gegentreffern) und dem späteren Singener Jürgen Rauß im Sturm. Die zweitwenigsten Gegentreffer musste übrigens der SC Schwenningen mit dem Ex-Singener Schellhammer im Tor kassieren.

Abschlusstabelle

1.FC Villingen 3018 5 766:32 41-19→ Aufstieg
2.FV Ebingen 3018 4 858:41 40-20
3.SC Schwenningen 3015 6 963:36 36-24
4.FC Singen 3014 7 959:43 35-25
5.TG Biberach (N) 301210 845:38 34-26
6.FC Hechingen 3014 51165:50 33-27
7.VfR Schwenningen 3013 71052:47 33-27
8.SpVgg Lindau 3015 31266:65 33-27
9.FC Tailfingen 3013 71044:44 33-27
10.FC Tuttlingen 3012 61252:39 30-30
11.FC Konstanz (N) 3011 71241:50 29-31
12.VfB Friedrichshafen 3011 61352:63 28-32
13.FC Wangen 30 9 61546:67 24-36
14.Olympia Laupheim 30 9 61542:52 24-36
15.FV Ravensburg 30 3151242:57 21-39→ Abstieg
16.FC Onstmettingen (N)30 2 22631:100 6-54→ Abstieg

Platzierungen des FC Singen im Saison-Verlauf

[Platzierungen]
Grün:Aufstiegszone (Platz 1: Qualifikation zur Aufstiegsrunde, Platz 2: Teilnahme an der deutschen Amateurmeisterschaft)
Gelb:Trennlinie zwischen den Tabellenhälften
Rot:Abstiegszone (wegen des Aufstiegs des FC Villingen am Ende nur 2 Absteiger)

Mannschaftsstatistik des FC Singen

SpielerPosition Einsätze Tore [****]
Denzel 4, 8 261
Fecher 9, 10 274
Görigk 1 29
Großmann 7 30
Hermann 6, 8 50
Klingert 8, 10 264
Knobelspies [*] 6 210
Knobloch 8, 9, 10, 11 3015
Kramer 2, 4, 6 100
Kürbis 2 10
Maier 4, 5, 6, 7 191
Marquardt 2, 3 280
Martin 7, 11 31
Obermeit 7, 9 2314
Oppermann 2, 3, 5 240
Rech [**] 2 211
Schmid 7, 9 30
Schoch 7, 9, 11 3013
Zander [***] 1 2

[*] 8 Wochen gesperrt
[**] 12 Wochen gesperrt
[***] Eine Einwechslung wegen Verletzung von Görigk
[****] plus 2 Eigentore und 3 ungeklärte Tore

Spiele des FC Singen, Hinrunde

Spiele des FC Singen, Rückrunde

Pokalspiele

Freundschaftsspiele


Autor: Klaus Pommerening, 4. Dezember 2021; letzte Änderung: 18. März 2022.