Der Südkurier schrieb nach dem Sieg in Pforzheim am 33. Spieltag über die vor der Geschäftsstelle versammelten Fans (wo die Ergebnisse der Auswärtsspiele zeitnah bekannt gegeben wurden – das war damals der schnellste Kommunikationskanal!):
»Als dann die Meldung vom 2:1-Sieg herausgehängt wurde, erscholl ein hundertstimmiger Jubelruf vor dem SÜDKURIER. Die Fußballanhänger von Singen freuten sich, als hätte der FC Singen die Weltmeisterschaft gewonnen.«
Cham mit 32 Punkten (auf Platz 7!) und Pforzheim, Darmstadt, Helmbrechts, Hanau sowie Neu-Isenburg mit jeweils 31 Punkten waren gerettet. In Abstiegsgefahr schwebten noch die letzten sechs der Tabelle:
13. | Borussia Fulda | 72:84 | 30-36 |
14. | Schwaben Augsburg | 53:55 | 29-37 |
15. | TSG Straubing | 55:69 | 29-37 |
16. | SV Wiesbaden | 42:54 | 29-37 |
17. | FC Singen | 54:71 | 28-38 |
18. | Hessen Kassel | 43:58 | 28-38 |
Bemerkenswert die Ergebnisse dieser Mannschaften am letzten Spieltag:
SV Wiesbaden | – | Borussia Fulda | 5:4 |
SpVgg Neu-Isenburg | – | Schwaben Augsburg | 4:3 |
TSG Straubing | – | 1. FC Pforzheim | 2:1 |
Hessen Kassel | – | VfB Helmbrechts | 10:1 (!!) |
FC Singen | – | SV Darmstadt 98 | 1:3 |
»... normalerweise sei kein Verein der 2. Liga in der Lage, gegen Helmbrechts 10 Tore zu schießen.« (Südkurier 3.7.1958)
Der FC Singen hätte also mindestens 7:0 gewinnen müssen, um sich noch zu retten:
Torverhältnis von Kassel 53:59 = 0,898 (davor 43:58 = 0,741),
Torverhältnis von Fulda 76:89 = 0,854 (davor 72:84 = 0,857),
Singen hätte dann 61:71 = 0,859 erreicht (davor 54:71 = 0,761).
Die Singener Niederlage gegen Darmstadt war also letztlich belanglos, der Klassenerhalt wurde spätestens am fünftletzten Spieltag in Straubing besiegelt. Und Kassels dubioser Kantersieg war in dieser Höhe nicht nötig, ein einfacher Sieg egal in welcher Höhe hätte genügt.