(Südkurier, 9. Juni 1956) »Wie sehr das kommerzielle Denken im Sport bereits überhand genommen hat, beweist nichts deutlicher als die Oberliga-Vergleichsrunde. Nichts mehr von rigoros durchgesetzter [Sommerp]ause, von der bisher auch nicht bei ganz besonderen Anlässen ein einziger Tag mit einer Sondergenehmigung vom DFB frei zu bekommen war. Der Toto möchte aber der Konkurrenz des Zahlen-Lottos begegnen und hat keine Schwierigkeiten, das geheiligte Juli-Verbot umzureißen! Die eine Hälfte der zehn Gruppen pausiert im Juni und die andere im Juli.«
... bestand aus je drei Erst- und Zweitligisten:
Es gab insgesamt zehn Gruppen à sechs Mannschaften. Diese stammten überwiegend aus den fünf ersten Ligen; dazu kamen einige führende Zweitliga-Vereine.
Weitere Teilnehmer in anderen Gruppen waren u. a. Alemannia Aachen, FK Pirmasens, Eintracht Frankfurt, TuS Neuendorf (-Koblenz), Kickers Offenbach, Holstein Kiel, 1. FC Saarbrücken, Werder Bremen, Borussia Mönchengladbach, Jahn Regensburg, BC Augsburg, SpVgg Fürth, FSV Mainz 05, Eintracht Braunschweig, VfL Bochum, Union 06 Berlin, München 1860, VfL Wolfsburg.
Aus der II. Liga Süd nahmen außer Singen auch Freiburg und Hanau (wohl wegen eines Verzichts von Bayern München) teil. Der Freiburger FC ging in der Gruppe 9 sang- und klanglos unter (Platz 5 bei nur einem Sieg aus zehn Spielen) und stieg übrigens nach einem Jahr auch aus der I. Liga direkt wieder ab. Der FC Singen dagegen gehörte zu den zehn Gruppensiegern und durfte dafür eine Prämie von 2000 DM entgegen nehmen. Für die z. T. weiten Reisen gab es pro Auswärtsspiel außerdem einen Zuschuss von je 3000 DM. Immerhin diente die Oberliga-Vergleichsrunde ja in erster Linie den kommerziellen Interessen des Totos.
Gruppe 1: | Eintracht Frankfurt |
---|---|
Gruppe 2: | Kickers Offenbach |
Gruppe 3: | VfR Frankenthal |
Gruppe 4: | Phoenix Ludwigshafen |
Gruppe 5: | BC Augsburg |
Gruppe 6: | Bayer Leverkusen |
Gruppe 7: | Kickers Stuttgart |
Gruppe 8: | Eintracht Trier |
Gruppe 9: | Meidericher SV |
Gruppe 10: | FC Singen 04 |
(Südkurier, 13. August 1956) »Der FC Singen vertrat die II. Liga und den äußersten Süden überaus ehrenvoll. Er ist der einzige Sieger unter den [Zweitligavereinen] und bewies seine Kampfmoral, die für die kommende Saison allerhand verspricht [...]«
Da es nur darum ging, über die Sommerpause hinweg genügend Spiele für die Toto-Wetten zu haben, wurde kein Gesamtsieger der Vergleichsrunde ermittelt.
1. | FC Singen | 10 | 8 | 0 | 2 | 32:14 | 16-4 |
2. | FC St. Pauli Hamburg | 10 | 6 | 2 | 2 | 16:12 | 14-6 |
3. | VfB Bottrop | 10 | 6 | 1 | 3 | 27:14 | 13-7 |
4. | FC Hanau 93 | 10 | 4 | 1 | 5 | 19:22 | 9-11 |
5. | SpVgg Andernach | 10 | 2 | 1 | 7 | 17:37 | 5-15 |
6. | Hertha Zehlendorf | 10 | 1 | 1 | 8 | 10:22 | 3-17 |
Spieler | Position | Einsätze | Tore |
---|---|---|---|
Anetzmann | 9 | 2 | 1 |
Boller | 9 | 1 | 0 |
Busch | 11 | 7 | 2 |
Kleinert | 2 | 2 | 0 |
Knobloch | 9, 11 | 10 | 10 |
Krüger | 8 | 2 | 0 |
Kunkelmann | 2, 8 | 10 | 3 |
Lehr | 4 | 10 | 1 |
Mantel | 3 | 10 | 2 |
Säger | 6 | 10 | 0 |
Schäfer | 10 | 4 | 0 |
Schneck | 8 | 6 | 1 |
Schroff | 7 | 10 | 3 |
Strittmatter | 10 | 2 | 5 |
Weber | 1 | 10 | 0 |
Wenzler | 10 | 4 | 2 |
Zannin | 5 | 10 | 0 |
3 Tore sind ungeklärt.