Wilhelm Busch: Fipps der Affe für Kinder


Fipps wird freundlich aufgenommen, fängt aber gleich Streit an

Morgens früh, so gegen achte,
Ging der Doktor hin und dachte:
Will doch sehn, wen ich erhascht! -
Ei, wie ist er überrascht,
Als beschämt und lendenlahm
Fipps aus seinem Sacke kam.
Und Frau Doktern und das nette
Kleine Lieschen und die Jette -
Oh, wie sind sie voll Entzücken,
Einen Affen zu erblicken! -
Aber zwei, die noch dabei,
Sind nicht von Bedenken frei.
Das sind dort im Hintergrund
Gripp, der Kater, Schnipp, der Hund.
Leider ist, wie bald sich findet,
Ihre Sorge sehr begründet.
Fipps, der greift in ihre Schale,
Und schon kommt es zum Skandale.
Fipps ist obenauf gekommen.
Gripp wird hinten festgeklommen.
Raumiau! Mit Korb und Klammer
Geht's treppauf zur Bodenkammer.
Jetzt wird Schnipp von Angst erfaßt;
Fipps ergreift den Hinterquast.
Daran schwingt er ihn herum,
Bis er schwindelduseldumm,
Zieht ihn dann wie einen Schlitten
Rückwärts auf des Hofes Mitten,
Läßt ihn schaudernd mal soeben
Oberhalb des Brunnens schweben,
Führt ihn hierauf hintennach
An der Renne auf das Dach,
Hängt ihn über den Kamin,
Und also verläßt er ihn.
Peinlich wird der Rauch und stärker;
Schnipp rumpumpelt auf den Erker,
Grad, als mit dem Korb beschwert,
Kater Gripp nach außen fährt.
Widerspenstig ist der Ast.
Kater Gripp hat seine Last.
Meistens hat, wenn zwei sich scheiden,
Einer etwas mehr zu leiden;
Und nach ausgestandner Pein
Sind sie wiederum allein.