Kryptologie Enigma (Buch und Film)

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Ein Roman und seine Verfilmung, in denen Kryptologie eine wichtige Rolle spielt, aber vor allem geht es um eine unglückliche Liebe und um Spionage. Lesens- bzw. sehenswert (nicht nur) für Kryptologen. Natürlich ist die Verfilmung gegenüber dem Roman deutlich im Inhalt geändert und stark verkürzt - aber auch deutlich weiter von der historischen Realität entfernt; hierzu sei auf die Rezension des Films durch Andrew Hodges verwiesen.

Kryptologisch interessant ist es, eine Enigma in Funktion zu sehen, und auch die laufende Kryptoanalyse der mit ihr chiffrierten Nachrichten zu verfolgen. Verstehen kann man diese Kryptoanalyse der Enigma natürlich nur, wenn man sich vorher schon gründlich mit ihr beschäftigt hat. In Buch und Film wird die Unverständlichkeit des Vorgangs dramaturgisch eingesetzt, um die Genialität des (fiktiven) Hauptdarstellers Tom Jericho herauszustellen.

Und an dieser Stelle entdeckt der Kryptologe eine Schwäche der Handlung.

Die dargestellte Kryptoanalyse entspricht genau dem Vorgang, der nach den Vorarbeiten von Turing und seinen Kollegen in Bletchley Park routinemäßig durchgeführt wurde. Jeder der dort versammelten Mathematiker konnte das; den abgewrackten und psychisch völlig fertigen Tom Jericho zu reaktivieren, war also nicht nur - wie der Film zeigt - riskant, sondern auch völlig überflüssig. Aber ohne das würde sich die ganze Handlung in Nichts auflösen ...

... und das wäre doch schade.

[Achtung: Es gibt noch einen anderen Spielfilm mit dem Namen »ENIGMA«, der mit der gleichnamigen Chiffriermaschine nichts zu tun hat. Regie: Jeannot Szwarc, Hauptdarsteller: Martin Sheen.]