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KryptologieTranspositions-Chiffren - Ansätze zur Kryptoanalyse |
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... ist die Standard-Methode der Kryptoanalyse von Transpositionen. Sie bedeutet, die richtige Reihenfolge der Buchstaben wieder herzustellen. Dazu ist in jedem Fall Kontextinformation nötig, da Anagramme in aller Regel nicht eindeutig zu lösen sind, wie jeder »Besuchskartenrätsel«-Löser weiß. Es gibt sogar WWW-Adressen, wo man sich zu einer gegebenen Zeichenkette Anagramme erzeugen lassen kann.
Die Zeichenkette »Klaus Pommerening« ergab 75707 (!) Anagramme, darunter so geistreiche wieund so sinnlose, aber als korrektes Deutsch erscheinende wieGERMANEN IM PULK SO MAN KEGLE SPION RUM ANMERKEN: SO LUMPIG! ALGENKNOSPE IM RUM SIGNALE KOMMEN PUR KLINGE AUS POMMERN MAGNESIUM-KNORPEL SAUGNOME KLIMPERN SPIONAGEN UM KREML KLAGE NUR, MEIN MOPS KLAMMERUNG IN POSE KOPIERSAMMLUNGENANGEL MERK UNI MOPS GASEN EMPOR UM LINK PLAGE MEIN KORN MUS GRAUPE MOSLEM KINN OMEGA KLIMPERN UNS AKNE GLOMM SEIN PUR SANGEN KEIM POL RUM SAMMLER PEKING UNO
... zum erfolgreichen Anagrammieren sind:
Je »breiter« die Transposition, desto schwieriger wird das Anagrammieren.
Allgemeine, nichtperiodische, Transpositionschiffren sind daher ziemlich schwer zu brechen. Das ändert sich sofort, wenn zwei Geheimtexte exakt gleicher Länge vorliegen, die mit dem gleichen Schlüssel erzeugt wurden. Man schreibt sie untereinander und versucht es mit multiplem Anagrammieren unter Beachtung der Bigramm-Wahrscheinlichkeiten.
Siehe dazu auch die Analyse des Kryptogramms aus Mathias Sandorf.
Ein ausführliches Tutorial zur Kryptoanalyse von Doppel-Transpositions-Chiffren, einer Standard-Methode noch im ersten Weltkrieg, enthält das Buch
Bei der soeben durchgeführten Analyse einer Spaltentransposition haben wir die ersten zwei Entscheidungs- und damit potenziellen Verzweigungspunkte nach dem Aussehen der entstehenden Bigramme beurteilt. Wendet man systematisch die Bigrammhäufigkeiten nach der Tabelle an, indem man die dort aufgeführten relativen Häufigkeiten einfach zu einem Score zusammenaddiert, so sieht das wie folgt aus.
Am ersten Entscheidungspunkt war die Alternative:
1 DDSSRGNIEIGNSAECSEIIEASLMITAGRN 4 NZEJGKCLFTCERTMHHDMNDRODMOEDTAI 1 DDSSRGNIEIGNSAECSEIIEASLMITAGR 8 EZTCEFSNNBTAULRHSNNKCLCOAKENNSDie erste Möglichkeit ergibt den Gesamtwert 266.6, zusammengesetzt aus:
DN 1.2 NC 0.5 SR 1.2 IM 3.5 MM 8.8 NI 6.6 DZ 0.6 IL 3.2 AT 7.1 IN 21.8 IO 2.6 SE 14.5 EF 1.5 EM 3.2 ED 2.9 TE 30.7 SJ 0.3 IT 10.1 CH 91.0 AR 7.9 AD 1.7 RG 3.6 GC 0.0 SH 1.3 SO 4.1 GT 5.8 GK 1.0 NE 12.4 ED 2.9 LD 4.0 RA 10.6Entsprechend erhalten wir im zweiten Fall den Gesamtwert 441.9 aus:
DE 46.9 NS 7.5 SU 2.2 IN 21.8 MA 15.4 DZ 0.6 IN 21.8 AL 9.2 IK 1.6 IK 1.6 ST 17.0 EN 22.9 ER 23.4 EC 1.4 TE 30.7 SC 13.0 IB 0.9 CH 91.0 AL 9.2 AN 15.8 RE 14.9 GT 5.8 SS 11.1 SC 13.0 GN 1.6 GF 0.6 NA 6.9 EN 22.9 LO 4.0 RS 7.2also trotz des einen Summanden weniger ein klarer Sieger.
Übungsaufgabe: Berechne analog die Scores für den zweiten Entscheidungspunkt:
8 EEZTCEFSNNBTAULRHSNNKCLCOAKENNS 6 LRWEHSUTTZUOUEIAEMVFEKGHGTENWIC 8 EEZTCEFSNNBTAULRHSNNKCLCOAKENNS 7 FNGTHNEEGEUHDUVIUDETDEIOETLENEE
Diese Methode, einen Score zu bilden, ist nur schwach theoretisch fundiert. Man kann sich auch andere ausdenken, auch wesentlich gröbere [Übungsaufgabe].
... nutzt die Beobachtung, dass die Transposition eine lineare Abbildung über dem endlichen Ring Z/nZ ist - sofern das Alphabet damit identifiziert wird - und wird im folgenden bei den linearen Chiffren behandelt.
... ist eine Optimierungsmethode, die offenbar auch zum Lösen von Transpositions-Chiffren erfolgreich eingesetzt werden kann. Hier einige externe Links: