[JoGu]

Kryptologie

Mathematische Beschreibung
der periodischen polyalphabetischen Substitution

a7Hzq .#5r<
kÜ\as TâÆK$
ûj(Ö2 ñw%h:
Úk{4R f~`z8
¤˜Æ+Ô „&¢Dø

Der allgemeine Fall

Allgemein ist bei einer polyalphabetischen Chiffre der Periode l der Schlüsselraum

K Í S(S)l
eine Menge von Folgen der Länge l von Permutationen des Alphabets S. Die Verschlüsselungsfunktion
fk: Sr ® Sr
zum Schlüssel k = (s0,...,sl-1) sieht so aus:

a0a1 ...al-1 al... ai... ar-1
¯¯ ¯¯ ¯
s0a0 s1a1 ... sl-1al-1 s0al ... si mod lai ...

Verschlüsselt wird für c = fk(a) Î Sr also nach der Formel

ci = si mod l(ai),
und entschlüsselt nach der Formel
ai = (si mod l)-1(ci).


Effektive Schlüssellängen

a) Die BELASO-Chiffre

Hier ist das Primäralphabet das Standard-Alphabet und als bekannt anzunehmen. Der Schlüssel wird als Wort (oder Text) Î Sl gewählt. Also ist

#K = nl,
d(F) = l × 2log(n).
Für n = 26 ist das » 4.70×l.

b) Die PORTA-Chiffre

Hier wird als Schlüssel eine Permutation Î S(S) und unabhängig davon ein Schlüsselwort Î Sl gewählt. Also ist

#K = n! × nl,
d(F) = l × 2log(n) + 2log(n!) » (n+l) × 2log(n).
Für n = 26 ist das » 4.70×l + 88.38.

(Ist dem Gegner das Primäralphabet allerdings bekannt, etwa durch Eroberung einer Drehscheibe, reduziert sich die effektive Schlüssellänge auf die der BELASO-Chiffre.)

c) Der allgemeine Fall

... der periodischen polyalphabetischen Substitution mit l unabhängigen Alphabeten:

K = S(S)l,
d(F) = 2log((n!)l) » ln × 2log(n).
Für n = 26 ist das » 122.2×l.


Eine andere Sicht

Eine l-periodische polyalphabetische Substitution ist eine l-graphische Substitution (oder Blockchiffre der Länge l), beschrieben durch die Produktabbildung

(s0,...,sl-1): Sl = S × ... × S ® S × ... × S = Sl,
also eine monoalphabetische Substitution über dem Alphabet Sl.

Speziell ist die BELASO-Chiffre einfach die Verschiebechiffre über Sl, identifiziert mit (Z/nZ)l.

Ist S = F2, so wird die BELASO-Chiffre zum schlichten XOR auf F2l.


Autor: Klaus Pommerening, 12. November 1999; letzte Änderung: 13. Februar 2000.

E-Mail an Pommerening@imsd.uni-mainz.de.