Bad Denglish


Bad Design

Ihr ahnt es schon. Es ist keineswegs die Gegenbewegung zu Good Design, sondern ein Badezimmer-Ausstattungsladen.

Ein Bindestrich hätte es deutlich gemacht.

Gesehen in Köln, Hohenstaufenring.


DB DummDeutsch

Mit der Neuschöpfung »FundService« reiht sich die Bahn mühelos in die Reihe denglischer Missbildungen ein, wie die hier bereits diskutierten »Bad Design« und »Angel Shop«. Und setzt mit ihrer BinnenMajuskelManie noch einen drauf.

FundStelle: »Ihr Reiseplan, ICE 693, gültig ab Januar 2003«.


Factory

... ist anscheinend der modische Name für ein Geschäft. Die »Back Factory«, die man jetzt allerorten sieht, z. B. in Mainz am Gutenbergplatz, reiht sich nahtlos in die Fehlleistungen »Angel Shop« (Fischfangzubehör), »Bad Design« (Klempner) und »FundService« (Fundbüro der DB) ein.

Auf dieser traurigen Liste wollten sich auch Aldi mit der »Walking Hose« und Rolex mit »Live for greatness, die Datejust« unbedingt verewigen.

Besonders cool ist aber die »Baby Factory« in Wiesbaden, Äppelallee. Da macht man sich schon so seine Gedanken, was die da drin den ganzen Tag treiben.


Fugen-s prallt auf Anglizismus

Unfall bei SpON: Publikumshit

Die Frage ist natürlich, wo der Anglizismus anfängt.


Gebundelt

Fundstelle: Computer-Zeitung Nr. 13/ 22. März 2004 Im Kommentar auf S. 1:

»Gekauft werden auf der Cebit in erster Linie nicht die trendigen On-Demand-Technologien, sondern vielmehr gebundelte Lösungen, die einen kurzfristigen Nutzen versprechen.«
Muss das nicht - um wirklich trendig zu sein - »gebundlete« oder sogar »gebundlede« heißen? Oder hat der Setzer nur die ü-Punktchen verschlampt? [Nebenfrage: Kann man Technologien kaufen? Bräuchten wir dann nicht auch Messen, auf denen Geologien, Philosophien oder Mathematiken verkauft werden?]

Ironie beiseite: Ich glaube, dass dies ein weiteres Beispiel für die rasante Entwicklung von »Denglisch« ist, und halte es daher zumindest für dokumentierenswert.


Portals

Nein, kein Genitiv, sondern ein Plural.

Konsequent verwendet in der »Computer Zeitung« [1] vom 27. Mai 2002 auf Seite 13. Der Artikel beginnt schon mit der bemerkenswerten Überschrift: »Portals entwickeln sich zu Integrationslösungen«. Der erste Satz: »Manche nennen sie Business-to-Employee-Portals, andere verwenden noch das altmodische Intranet.«

War nicht einst die Mindestqualifikation für einen Journalisten Grundkenntnis der Sprache? Heute ist statt dessen offenbar die Fähigkeit zur Produktion einer möglichst hohen Bullshit-Dichte gefragt.

[1] Nein, nicht im Computer Zeitung. Es ist nicht der Computer namens Zeitung gemeint.