Webauthoring

Mit Flash 4 sichert sich Macromedia erneut den ersten Platz unter den Autorenprogrammen für multimediale Webpräsentationen. "Wie ein Blitz" erlaubt Flash in kürzester Zeit überzeugende Webseiten mit Animationen und Klangeffekten zu erstellen. Da Flash vektorbasierte Grafiken benutzt und weitgehend auf Javascript, Applets und dynamisches HTML verzichtet, sind die resultierenden Seiten überraschend kompakt und passen sich automatisch an die Fenstergröße des Betrachters an. Schätzungen zufolge, genießen weltweit bereits über 100 Millionen Internetanwender die kreativen Webseiten, die mit Flash erstellt wurden. Hierfür ist allerdings der kostenlose Download eines kleinen Browser-Plugins notwendig (http://www.macromedia.com 264 KB). Erfreulicherweise arbeitet dieses Tool nicht nur mit den beiden Marktführern Netscape und MS Internet Explorer zusammen, sondern wird auch von Opera unterstützt. Die Installation von Flash verläuft reibungslos. Ein mitgelieferter Tutor führt den Neuling in 8 Lektionen in die vielfältigen Möglichkeiten des Programms ein. Eine ausführliche HTML-Hilfe, die zusätzlich als gedrucktes Handbuch vorliegt, hinterlässt kaum Unklarheiten. Trotz des Leistungsumfangs ist Flash 4 mit ca. 20 MB relativ kompakt und lässt sich auch auf einem älteren Pentium (ab 133 MHz) mit 32 MB RAM befriedigend anwenden.

Macromedia Flash 4
Flashs Editor (Stage) mit der Toolbox, Timeline, und zwei geöffneten Libraries, deren Elemente über Drag & Drop pixelgenau in den Editor gestellt und über die Timeline synchronisiert werden können.

Flash öffnet zunächst den als "Stage" bezeichneten Editor, der eine Timeline für das optimale Timing der Multimedia innerhalb der Präsentation enthält. Aus einer mitgelieferten Bibliothek ("Library") können fertige Grafiken, Animationen, Buttons und Movies ("Symbols") via Drag & Drop in die neue Präsentation eingebunden werden. Neue "Symbols" können jederzeit in dieser "Library" abgelegt und wiederverwendet werden. Ein Toolbar bietet den schnellen Zugriff auf alle Werkzeuge, die für ein professionellen Zeichnen erforderlich sind. Nach der Auswahl eines bestimmten Werkzeugs erscheinen Modifikatoren, die z.B. das Skalieren oder das Rotieren eines Zeichnungselements über Drag & Drop ermöglichen. Die Drawing-Funktionen von Flash können durchaus mit professionellen Design-Programmen wie Adobes Photoshop und Illustrator sowie Macromedias Freehand konkurrieren. Unterschiedliche Einheiten einer Zeichnung können in verschiedenen "Layern" abgelegt und bearbeitet werden. Die Texteingabe ermöglicht die Verwendung vieler in HTML nicht zugänglicher Fonts – Textblöcke und einzelne Zeichen werden wie eine Grafik behandelt und können in Form, Farbe und Ausrichtung abgeändert werden.

Mit Flash ist die Generierung animierter Buttons mit oder ohne Klang ein Kinderspiel. Klangspuren lassen sich mit jedem anderen Element einer Multimediapräsentation kombinieren und auf Bruchteile einer Sekunde synchronisieren. In Version 4 erlaubt Flash auch die Verwendung des MP3 Audio-Formats. Grafikelemente lassen sich in Etappen von A nach B bewegen, wobei ein komplizierter Kurs über den Bildschirm nur ein paar Mausklicks erfordert. Genauso einfach lassen sich Form, Farbe und Transparenz von Objekten animieren. Die kombinierte Anwendung der Zeichnungstools und Animationsoptionen setzt der Kreativität kaum Grenzen. Die gesamte Timeline einer Animation kann für spätere Verwendung in einer "Library" abgelegt werden. Per Standard werden erstaunlich kompakte Shockwave-Movies erstellt, die mit einer HTML-Datei verknüpft werden und damit von jedem Browser, der das Plugin enthält, interpretiert werden können. Bevor das endgültige "Publishing" vorgenommen wird, kann man das Ergebnis in jedem konfigurierten Browser in Vorschau betrachten. Darüber hinaus können die fertigen Animationen auch als Quicktime, AVI oder animierte GIFs (ohne Klangeffekte) abgelegt werden.

Flash 4 unterstützt Formularfelder, kann Variablen verarbeiten und unterstützt zumindest einfache mathematische Formeln. Flash Skript lässt sich bereits mit Grundkenntnissen einer anderen Skriptsprache anwenden. Damit wird es möglich, interaktive Websites ausschliesslich in Flash 4 zu generieren. Ein entscheidender Vorteil solcher Websites ist ihre Unabhängigkeit von einem bestimmten Browser bzw. der Browsergeneration, da Flash 4 über das Plugin von jedem Browser richtig interpretiert wird. Leider unterstützt Flash 4 derzeit nicht die Developer Studio Extensions für den Macromedia Generator (ein Grafik Server, der dynamische Webinhalte generiert und erneuert). Damit lassen sich momentan nur mit Flash 3 Texte und Bilder in Shockwave-Movies dynamisch ersetzen und aktualisieren. (tw)

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