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Der bereits in der Version 4 vorliegende Klassiker unter den Webdiagnose-Tools konzentriert sich auf die detaillierte Analyse und Dokumentation von Verbindungsproblemen innerhalb und zwischen großen Websites. Die Ergonomie der Programmoberfläche ist schlicht und übersichtlich. Unter den eingängigen Icons für den Schnellzugriff auf die Programmoptionen befindet sich ein Fenster für den Eintrag der Startseite der Website. Alternativ kann die Startseite einer lokalen Kopie der Website auf der Festplatte über einen Windows-Dialog eingetragen werden. In der Standardeinstellung überprüft Linkbot die ganze Website bzw. alle miteinander verknüpften Seiten der lokalen Kopie. In den Programmoptionen kann die Analyse entweder auf eine definierte Anzahl von Levels die von jeder Seite ausgehen, oder bestimmte Teile der Website eingeschränkt werden. Während die Analyse läuft füllen sich die beiden darunterliegenden Fenster in denen Linkbot die Infrastruktur der Website illustriert. In einer Fußzeile werden die gefundenen, überprüften und defekten Seiten sowie die Scangeschwindigkeit und Dauer des Scans gezeigt. Im linken Fenster kann der Benutzer über einen List-Button eine Auswahl der anzuzeigenden Dateien treffen. Der Directory Tree zeigt eine an den Windows-Explorer erinnernde Baumstruktur der Ordner und Dateien in einer Website. Der URL-Tree zeigt die Hierarchie der miteinander verknüpften Dateien einer Website. Daneben können auch nur die Seiten angezeigt werden, die eine defekte Verknüpfung aufweisen, die Website bremsen bzw. andere Defekte zeigen. Die Standardeinstellung des rechten Fensters zeigt die unter der links ausgewählten Kategorie eingeordneten Dateien an ("children"). Icons vor dem jeweiligen URL verdeutlichen den Dateityp, den Bearbeitungsstatus und nach dessen Abschluß den Diagnosebefund des Dokuments. Die Wertetabelle wird fortgesetzt mit Spalten für den Diagnosebefund, Besucherstatistik, Metatags (Beschreibung, Titel und Autor), Bearbeitungsdatum, Dateityp und Dateigröße. Nach Abschluß der Siteanalyse kann die Diagnose in HTML oder Textformat abgespeichert werden. Im HTML-Format können die einzelnen Analyseergebnisse von einer übersichtlichen Startseite abgerufen werden und sind mit Grafiken illustriert.

Linkbot ist hervorragend dokumentiert: Das Programm enthält eine gute Programmhilfe und ein HTML-basiertes Tutorial. Daneben kann eine übersichtliche Dokumentation im Adobe Acrobat Format vom Firmenserver heruntergeladen werden.

Linkbot erstellt verschiedene Sitemaps, die die Organisation einer Website illustrieren. Wahlweise kann im Stile des Windows-Explorers die basale Ordner und Dateien Struktur der Site oder die ein- und ausgehenden Verknüpfungen einer speziellen Seite illustriert werden. Die URL einer Site können nach Titel, Beschreibung, Autor, Größe, Dateiänderungsdatum und Dateityp sortiert und aufgelistet werden. Darüber hinaus können über Filter spezielle Links z.B. zu FTP-, "mailto"-, Adobe-Acrobat- oder Images ausgewählt und separat aufgelistet werden.

Für die benutzerfreundliche Erleichterung der Navigation innerhalb einer großen und komplexen Website bietet Tetranet das Produkt Wisebot an, das unter anderem eine optimierte Startseite mit einem übersichtlichen Verzeichnis aller Webseiten anlegt.

Abgesehen von der Erstellung von Sitemaps bietet Linkbot keine weiteren Funktionen des Sitemanagements. So fehlt ein integrierter FTP-Client für den Abgleich zwischen einer lokalen Kopie der Website und dem/den Server(n). Die Bearbeitung von Seiten ist nur über integrierbare Editoren und Browser möglich. Allerdings ist Linkbot nur für den Einsatz mit Microsofts FrontPage und den MS Internet Explorer optimiert.

Linkbot sucht standardmäßig nach ungültigen HTTP, HTTPs und FTP Verknüpfungen innerhalb und zwischen Websites. Hierbei werden auch Java- und CGI-Skript sowie dynamisch erzeugte Links überprüft. Der Skriptscan kann in einem speziellen Konfigurationsdialog konfiguriert werden. Nicht genutzte Seiten ("Orphants") werden sicher aufgespürt. Daneben werden Seiten mit fehlenden bzw. unvollständigen Metatags identifiziert und langsam ladende Seiten dingfest gemacht. Die Schwellenwerte für langsame Seiten sind ebenso frei skalierbar wie die nicht zu überschreitende Anzahl von Ebenen, die von einer Seite ausgehen dürfen. Ein "Schmankerl" von Linkbot ist die Zuschaltbarkeit einer Validitätsprüfung für die HTML-Syntax (CSE Validator nach HTML 4.0). Ebenso kann die Syntax von "mailto" URLs geprüft werden. Wenn die gesamte Palette der Analysefunktionen für eine große Website angewendet wird, muß man sich allerdings in Geduld üben. Der Scan einer Website mit 5000 Seiten kann dann schon einmal 2 Stunden dauern. Ob man dem Hersteller daher glauben soll, daß selbst Websites mit mehreren 100.000 Seiten in einer akzeptablen Zeit getestet werden können, muß bezweifelt werden. Im Test trat zusätzlich das Problem auf, daß ein zu lange dauernder Scan manuell nicht abgebrochen werden konnte, obwohl ein entsprechender Befehl vorliegt. Da Linkbot während eines Scans andere Programmoptionen nicht zuläßt und sich auch nicht schließen läßt, war hier "rohe Gewalt" von Nöten – das Programm mußte über den Taskmanager von Windows abgebrochen werden.

Die Erstellung einer Besucherstatistik der Website bzw. einzelner Seiten ist über den Zugriff auf das Log-File des Servers möglich. Für eine weitergehende Analyse des Besucherverhaltens bietet Tetranet derzeit ein Bundle von Linkbot Pro mit Hit List von Marketwave an.

Linkbot läßt sich flexibel an die Bedürfnisse des Anwenders anpassen und ist weitgehend automatisierbar. Unter NT ist eine vollautomatische Pflege der Web-Site möglich.

Linkbot erzeugt einen umfangreichen Diagnosebefund im HTML-Format, der die gefundenen Fehler in neun Kapiteln detailliert auflistet und grafisch illustriert. Daneben erstellt Linkbot einen alphabetischen Site-Index.

Linkbot ist vor allem ein Diagnose-Tool. Es werden keine automatischen Verbesserungen der Sitestruktur unterstützt. Die Optionen für ein manuelles Optimieren der Site hängen von den integrierbaren externen HTML-Editoren ab. Ohne Angabe eines externen HTML-Editors integriert Linkbot Windows Notepad als basalen Text-Editor. Dieser ist innerhalb der Anwendung benutzbar indem für das rechte Fenster die Option HTML gewählt wird. Durch die optimierte Verzahnung mit Linkbot können Anwender von MS FrontPage Verknüpfungsfehler bereits bei der Entwicklung von Websites erkennen und vor dem Transfer der Seiten auf den Server korrigieren.

Fazit. Linkbot ist eines der besten Analyse-Tools für das Auffinden von Verknüpfungsfehlern in mittleren bis großen Websites. Unter Windows NT können die Aufgaben der Routine Überprüfung weitgehend automatisiert und terminiert werden. Neben den Analysefunktionen bietet das Produkt eine brauchbare Visualisierung der Struktur von Websites. Für die Reparatur gefundener Fehler bietet Linkbot keine automatisierten Prozeduren an. Für eine komfortable manuelle Korrektur ist der Anwender auf geeignete externe HTML-Editoren angewiesen. Das Programm ist hervorragend dokumentiert und bietet ein Tutorial.

Vertrieb: Media Solutions GmbH; Internet: www.media-solutions.de; Preis: 495 DM; Plattform: Windows 95/98/NT

• Übersichtliche Auflistung der Sitestruktur und Verknüpfungsfehler
• Detaillierte Site-Reports
• Weitgehende Konfigurations- und Automatisierungsoptionen
• CSE-Validator für HTML 4.0
• Integration von Java-Skript und dynamischen Links

Minus:

• Das Scannen großer Sites verläuft sehr langsam und läßt sich manuell nicht abbrechen bzw. wiederaufnehmen
• Keine automatischen Reparaturoptionen
• Kein integrierter FTP-Client
• Keine Rechtschreibprüfung
• Keine deutsche Version

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