Datenvisualisierung,
kurz vorgestellt
Datenvisualisierung,
Dr. Thomas Waßmer
Kurven und Torten
Datenvisualisierung mit Origin 6.0
In Version 6.0 perfektioniert Microcal seine Software Origin, ein Werkzeug zur Analyse und grafischen Darstellung von Messwerten sowie statistischen Daten.
Das bislang schon umfangreiche Grafikrepertoire wurde beachtlich erweitert. 2D-Vektorfelder etwa gibt man über die xy-Ba-sispunkte der Pfeile und die xy-Koordina-ten ihrer Endpunkte oder die Längen und
Winkel der Pfeile an; damit wird die Illustration von Strömungen einfacher denn je. Origin beherrscht neben den bisher zwei-dimensionalen nun auch dreidimensionale Kuchendigramme und kann dabei einzelne Sektoren hervorheben, verschieben, drehen oder vergrößern. Die Rohdaten der statistischen Box-Diagramme setzt das Programm jetzt wahlweise als Punkt- oder Balkendiagramm in den Plot und überlagert ihn zusätzlich mit der Verteilungsfunktion.
Das zentrale neue Grafik-Eigenschaftsfenster verschafft Zugriff auf alle Spezifikationen des ausgewählten Grafiktyps - etwa Symbole für Datenpunkte, Linienart und Stärke, Fehlerbalken, Beschriftungen und Funktionen. Ebenfalls neu ist die auf über 100 geometrische Symbole erweiterte Galerie, zu der eigene Bitmaps hinzugefügt werden können. Origin verwendet zusätzlich zur Markierung auch jede auf dem Computer installierte Schriftart. Es ordnet dann jedem Datenpunkt aufsteigend ein anderes Zeichen zu. In zwei- und dreidimensionalen Diagrammen, Konturen und Oberflächen lässt sich eine weitere Datendimension per Farbpalette kodieren. Das Programm fügt diese Palette als Legende hinzu.
Per Drag&Drop zieht der Anwender nun Daten in Grafiken. Auch nicht zusammenhängende Bereiche können direkt in ein Diagramm eingezeichnet werden. Die neue Symbolleiste 'Maskieren' erlaubt Ausreißer zu verstecken - einzelne Punkte ebenso wie Datenbereiche. Die so maskierten Daten hebt das Programm sowohl im Graphen als auch im Arbeitsblatt farbig hervor und blendet sie per Mausklick ein oder aus. Von weitergehenden Analysen werden die maskierten Daten ausgeschlossen, gehen aber nicht verloren.
Aus den vorhandenen Symbolen oder eigenen Bitmaps stellt sich der Benutzer eigene Werkzeugleisten zusammen. Sie verschaffen auch den Zugriff auf eigene Funktionen, etwa individuelle Routinen zur automatischen Datenanalyse oder zur Verarbeitung von Graphen. Zu den bisher unterstützten Grafik-Exportformaten wie WMF und BMP gesellen sich nun unter anderem Adobe Illustrator, Acrobat, PhotoShop sowie DXF und TIFF.
Wie bisher wird Origin in einer Standard-und einer Professional-Version ausgeliefert. Letztere erlaubt zum Beispiel, eigene Anwendungen unter Origin zu programmieren;
sie spricht Datenbanken per ODBC an und arbeitet umfassender mit externen Programmen und DLLs zusammen. Beide Varianten des Pakets sind für Lehrzwecke günstiger zu erhalten. Die ehemalige Studentenversion - Origin 4. l für 200 Mark - ist laut Vertrieb inzwischen vergriffen.
Durch den überzeugenden Leistungs-umfang von Origin 6.0 muss Microcal nur einige wenige Konkurrenten fürchten, etwa WaveMetrics Igor Pro 3.1 (siehe c't 1/99, S. 104). Origin lässt sich jedoch leichter erlernen - und liegt nun auch in der aktuellen Version auf Deutsch vor. (/jl)
Origin 6.0
Datenvisualisierung
Hersteller Microcal, www.microcal.com
Info: Additive, Tel. 0 6172/59 05-30, www.additive-net.de
Systemanf. Windows 95, 98 oder NT 4.0, 16 MByte RAM
Preis: 1500 DM (Lehre 1220 DM, Upgrade 500 DM), Professional: 1.960 DM (Lehre 1570DM)
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