8.1.3. Kirchengemeinden in Jackson

Eine der bedeutendsten Kirchengemeinden der Hessen-Darmstädter war die evangelische Friedensgemeinde. Ihre Ordnung wurde am 20. April 1852 angenommen. Der Württemberger Gottlieb Hammel stiftete Land in Sektion 18, das direkt an Polk angrenzte. Dort erbaute man eine Holzkirche und legte einen Friedhof an. Die ersten Kirchenvorsteher waren Jacob Theurer aus Württemberg, Friedrich Anspach aus Sauer-Schwabenheim und der Bayer Peter Theobald. Die Mitglieder der Gemeinde stammten vorwiegend aus Preußen, Bayern und Hessen-Darmstadt. Sie lebten im nordöstlichen Jackson und im westlich angrenzenden Polk, vor allem in der Gegend um Mayfield.

1859 erfolgte die Inkorporation der Friedensgemeinde. Trotz ihrer hohen Mitgliederzahl (allein zwischen 1860 und 1863 wurden 82 Kinder getauft) war sie in den ersten Jahren nicht in der Lage, einen eigenen Pfarrer zu finden. Bis 1867 hielten neben evangelischen Geistlichen auch Prediger der Presbyterianer, Kongregationalisten und Episkopalisten Gottesdienste. Sie wurden jeweils für einen Sonntag verpflichtet, unter ihnen befand sich auch ein Laienprediger.

1868 erhielt die Gemeinde mit Ernst Robert Hinske einen eigenen fest angestellten Pfarrer. Zehn Jahre später wurde die Holzkirche durch eine Backsteinkirche ersetzt. Hinske gehörte zur reformierten Kirche und betrieb die Umwandlung der unierten in eine kalvinistische Gemeinde. Mit diesem 1882 erfolgten Schritt fanden sich jedoch nicht alle Gemeindeglieder ab. Um die theologische Ausrichtung entbrannte ein langjähriger heftiger Streit unter den Gläubigen, der 1912 vom höchsten Gericht des Staates Wisconsins geschlichtet wurde. Die Friedensgemeinde war seitdem wieder uniert. Der damalige Pfarrer und einige Familien waren damit nicht einverstanden und gründeten eine neue reformierte Gemeinde gleichen Namens.

Die Siedler des Rheinpfalz-Schuldistrikts im südwestlichen Jackson riefen 1858 die evangelische St. Petergemeinde ins Leben. Der Wallertheimer Philipp Weinheimer und sein Schwiegersohn Peter Dautermann stifteten Land für ein Kirchengebäude, das sich in der äußersten Südwestecke von Jackson befand und direkt an Polk, Richfield und Germantown angrenzte. Weinheimer, Philipp Mann (aus Nieder-Weinheim) und Karl Schutte waren die ersten Vorsteher. Die Gemeinde blieb recht klein. In den ersten zehn Jahren wurden 48 Kinder von Siedlern aus Jackson und benachbarten Townships getauft.

 

Die 1878 erbaute Friedenskirche im Town of Jackson hatte große Ähnlichkeit mit Dorfkirchen in Rheinhessen, für die Dachreiter typisch waren. Die Aufnahme zeigt den Zustand des Gebäudes um 1900. Die Beschriftung ist falsch. Leider wurde der Dachreiter nach einem Brand nicht wieder aufgebaut, heute ist das Gebäude im Privatbesitz.

Zurück zum Inhaltsverzeichnis