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Allgemeine Tipps & Tricks zur Versuchsauswertung
Vorgehensweise bei der Ausarbeitung
Bei der Auswertungs unserer Versuche hat sich folgende Vorgehensweise
bewährt: Alle Berechnungen und die wichtigsten Ideen zum Inhalt entstanden
in Teamarbeit, weil man zu zweit einfach die besseren Ideen hat und weniger
Fehler macht als alleine. Besonders beim Auswerten von langen Zahlenkolonnen
macht man alleine viel zu viele Tippfehler.
Wir setzten uns in der Informatikhalle oder im Pool des Physik-Departments
zusammen und übernahmen zunächst die Messwerte in ein Tabellenkalkulationsprogramm.
Um die Plausibilität zu überprüfen empfiehlt es sich, ein
provisorisches Diagramm zeichnen zu lassen. Danach wurden die Berechnungsformeln
eingegeben und so das gesuchte Endergebnis berechnet. Für die Fehlerrechnung
gingen wir genauso vor: Wir gaben zu den Messwerten die Abschätzung
für die Fehler ein und führten dann analog zur Berechnung des
Endergebnisses die Fehlerrechung durch.
Stellte sich dann heraus, dass die erhaltenen Fehlertoleranzen zu klein
waren, d.h. dass sie den Literaturwert nicht enthielten, konnten wir einfach
unsere Abschätzungen für die Messfehler korrigieren. Das Tabellenkalkulationsprogramm
führt dann automatisch die Rechnung erneut durch.
Bei der Ausformulierung des Textes, dem Erstellen von Diagrammen und
dem Eintippen wechselten wir uns wöchentlich ab, da es wenig Sinn
macht, stundenlang über Formulierungen zu dikutieren wir studieren
schließlich nicht Germanistik.
Wenn es der Betreuer nicht explizit verlangt, sollte man sich nicht allzu
lang damit aufhalten, Versuchsaufbau und -durchführung zu beschreiben.
Obwohl diese Sachen natürlich in einen echten wissenschaftlichen
Artikel hineingehören, machen sie beim Praktikum wenig Sinn, da es
ja schon eine fertige Versuchsbeschreibung gibt.
Software zur Ausarbeitung
Zur Anfertigung des Textes und der Zeichnung haben sich folgende Programme
bewährt:
- Textsatzsystem
Hier eignet sich natürlich besonders gut LaTeX. Obowhl diese "Textprogrammiersprache"
zunächst etwas Gewöhnung erfordert, kann man damit sehr professionell
wirkende Ergebnisse erzielen. Man kann sich voll auf den Inhalt konzentrieren,
da LaTeX das Layout weitgehend selbstständig macht. Insbesondere
die Eingabe von komplizierten Formeln geht mit LaTeX bei etwas Einarbeitung
sehr schnell. Neben der Unix-Version von LaTeX, die in den Pools der
Uni installiert ist, gibt es auch Portierungen auf andere gängige
Betriebssysteme (unter Windows z.B. MikTeX). Die Einarbeitung in LaTeX
ist schon deshalb sinnvoll, weil man später bei der Diplomarbeit
sowieso nicht drum herum kommen wird.
Microsoft Word eignet sich nur bedingt für wissenschaftliche Texte,
weil man viel zu viel Zeit ins Layout investieren muss und weil der
Formeleditor nicht sonderlich stabil läuft.
- Berechnungen / Tabellenkalkulation
Man sollte die Auswertung der Messreihen und die Fehlerrechnung von
vornherein mit einem Tabellenkalkulationsprogramm machen, weil man dabei
wesentlich weniger Fehler macht als mit dem Taschenrechner. Außerdem
hat man so die Möglichkeit, auch nachträglich noch Änderungen
an den Ausgangswerten vorzunehmen, da das Programm alle davon abhängigen
Werte dann automatisch neu berechnet. Das ist z.B. nützlich wenn
sich nach einer längeren Fehlerrechnung herausstellt, dass ein
Messfehler zu klein angenommen wurde.
Es bietet sich hierfür Excel an. Die Berechnungen zu unseren Ausarbeitungen
entstanden jedoch mit einem Linux-Programm namens Gnumeric, das auf
den RedHat-Linux-PCs in der Informatikhalle und im CIP-Pool des Physikdepartments
läuft. Gnumeric hat eine ähnliche Oberfläche wie Excel
und glänzt durch viele Funktionen zur statistischen Analyse. Vor
allem die Routine zur Berechnung linearer Regressionen ist im Praktikum
sehr hilfreich.
- Diagramme
Für die Diagramme hat sich das Datenanalyse- und -präsentationsprogramm
Origin bewährt. Es bietet nicht nur sehr viele Einstellmöglichkeiten
fürs Aussehen von Diagrammen sondern auch sehr mächtige Werkzeuge
zum Anfitten von Kurven aller Art an die Messreihen. Origin gibt es
im Internet als kostenlose, aber voll funktionsfähige Demoversion,
die allerdings in jedes Diagramm den Schriftzug "Origin Testversion"
einfügt. Den kann man aber mit einem beliebigen Vektorgrafikprogramm
leicht entfernen. Die Vollversion von Origin läuft auf einigen
der Praktikumsrechner.
Auch Freeware-Tools wie GNUPlot eignen sich zum Zeichnen und Fitten
von Daten. Sie bieten zwar weniger Komfort und keine so große
Funktionsvielfalt, reichen aber für Praktikumsauswertungen normalerweise
vollkommen aus.
Natürlich kann man Diagramme auch mit Excel machen, man hat dabei
aber deutlich weniger Einstellmöglichkeiten und dafür mehr
Schwierigkeiten. Excel ist eben kein Programm für Wissenschaftler.
- Vektorgrafik
Manchmal ist es notwendig Schaltpläne oder Versuchsaufbauten zu
skizzieren. Dazu eignet sich eigentlich jedes Vektorgrafikprogramm,
das in der Lage ist, LaTeX-lesbare EPS-Dateien zu erzeugen. Die Zeichnungen
in unseren Ausarbeitungen entstanden mit dem Micrografx Designer unter
Windows oder mit TGIF unter Linux.
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