II. Liga Süd, Saison 1957/58

Die Saison 1957/58 brachte den Absturz des FC Singen. Nach passablem Beginn endete die Saison mit dem Tabellenplatz 18 und dem Abstieg in die I. Amateurliga. Noch nach dem 18. Spiel (zu Beginn der Rückrunde) stand der FC Singen auf Platz 9, aber das war sehr trügerisch: Während der ganzen Saison lagen die Vereine ab Platz 7 eng beieinander, so dass eine kleine Niederlagenserie einen deutlichen Absturz bedeuten konnte. Der FC Singen setzte das perfekt um mit einer Niederlagenserie von 6 Spielen, die ihm die rote Laterne auf Platz 18 bescherte und die er mit drei weiteren Niederlagen verteidigte. Da nützte es nichts mehr, dass er im Schlussspurt von den letzten sieben Spielen unter dem Interimstrainer Brückner fünf gewann. Das Abstiegsrennen war zwar bis zum letzten Spieltag offen, da die Mannschaften ab Platz 7 immer noch dicht beieinander lagen, aber die direkte Konkurrenz punktete in den entscheidenden Momenten eben auch.

Die wesentlichen Probleme, die den Absturz verursachten, waren:

• der Abgang der Leistungsträger Zannin, Krüger, Kunkelmann sowie das Karriereende von Mantel und Schroff,
• das Ausscheiden des Torwarts Weber aus gesundheitlichen Gründen (?) und nicht vollwertiger Ersatz durch Lange, der z. T. großartig hielt, dem es aber an Zuverlässigkeit fehlte. Der versuchsweise Einsatz von Weber zu Beginn der Rückrunde scheiterte an mangelnder Spielpraxis.
• die angespannte finanzielle Situation, die insbesondere den Vertragsspielerkader auf 13 Spieler begrenzte und nur eine Neuverpflichtung von auswärts (Bonaventura aus Hanau) zuließ, der sich nicht recht durchsetzen konnte. Grob kalkuliert hätte man nach der drastischen Kürzung der Totomittel für die II. Liga einen Zuschauerschnitt von 4000 gebraucht. Zum Saisonende hatte der FC Singen ein Defizit von 15000 DM.
• der durch den zu kleinen Kader ständig notwendige Einsatz von Amateurspielern, die jeweils nur dreimal ohne Folgen im Vertragsspielerbereich auftreten durften, und dadurch bedingt fehlende Konstanz in der Mannschaftsaufstellung,
• die heftig kritisierte Leistung des Trainers Havlicek, der Anfang März beurlaubt wurde,
• mangelndes Engagement der Spieler Knobloch und Bonaventura, die in Karlsruhe bzw. Frankfurt wohnten und kaum am Mannschaftstraining teilnahmen,
• Spannungen in der Mannschaft: »Aufmerksame Beobachter hatten eigentlich die ganze Saison über das Gefühl, daß diese FC-Elf aus zwei Mannschaften bestand, aus der "Strittmatter-Knobloch-Säger-Elf" und aus dem "Lehr-Anetzmann-Wenzler-Team".« (Südkurier 3.7.1958)
• letzten Endes aber auch Pech, denn das »rettende Ufer« war am Ende nur zwei Pünktchen entfernt. Und niemals sonst in der Geschichte der II. Liga landete eine Mannschaft mit 28 Punkten auf einem der beiden letzten Plätze.

Die erste Amateurmannschaft schaffte den Klassenerhalt in der I. Amateurliga, musste aber wegen des Abstiegs der ersten Mannschaft zwangsweise in die II. Amateurliga zurück und spielte dort in der nächsten Saison als zweite Mannschaft, während die bisherige Reservemannschaft aufgelöst wurde.

Einen Glanzpunkt in dieser ansonsten trüben Saison setze die AI-Jugendmannschaft, die die südbadische Meisterschaft erringen konnte.

Abschlusstabelle der II. Liga:

Platzierungen des FC Singen im Saison-Verlauf

Mannschaftsstatistik des FC Singen

Drei Tore waren Eigentore.

Besonderes

• Die Situation vor dem letzten Spieltag

Spiele des FC Singen, Hinrunde

Spiele des FC Singen, Rückrunde

Pokalspiele

Freundschaftsspiele

Die Spiele der I. Amateurmannschaft

Die A-Jugend