Fachbereich Physik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Das sind Entsorgungshinweise zu einzelnen problematischen Stoffen, die im Institut verwendet werden.
Um von vorne herein die Entsorgung bei einem Unglück zu vereinfachen, muss bei Arbeiten mit Quecksilber immer eine Schale unter der Apparatur gestellt werden, womit eventuell verschüttetes Hg aufgefangen werden kann.
Verschüttetes Quecksilber sorgfältig sammeln!
Grosse Tropfen können mit einer Quecksilberzange (gibt es im Labor) aufgenommen werden, kleinere müssen mit einem Haushaltsfeger zusammengekehrt werden. Der verunreinigte Staub wird gesammelt und im Chemielabor abgegeben.
Reste von Quecksilber oder seinen Salzen dürfen keinesfalls in den Müll oder in den Abfluss gegeben werden, dies gilt auch für Batterien; reines Quecksilber kann unter Wasser gesammelt werden, dadurch kann kein Quecksilber mehr an die Umgebungsluft abgegeben werden.
Weitere Hinweise zur Entsorgung und der Gefährlichkeit von Quecksilber:
Schwermetalle, wie Blei, Cadmium oder Thallium sind vor allem dann problematisch wenn sie feinverteilt sind. Also vor allem beim Schleifen, feilen oder wenn als Pulver damit gearbeitet wird. Ganze Stücke sind im gegensatz dazu im Umgang relativ unproblematisch.
Die Entsorgung von kleinen Mengen pulverförmigen Schwermetallen und deren Verbindungen erfolgt als Sondermüll. Größere Mengen werden u.U. von einem Schrotthändler abgeholt, da Schwermetalle auch Rohstoffe sind und recycled werden können. Das betrifft z.b. Berylliumformteile oder Bleibleche. Das muss aber zuvor abgesprochen werden.
Kleinere Teile oder auch Verbindungen z.b. Sputtertargets sollten "sortenrein", also möglichst ohne Verunreinigungen durch Tücher oder Alufolie, gesammelt werden und dann im Labor abgegeben werden.
Von Flusssäure gehen je nach Konzentration unterschiedliche Gefahren aus. Ab einer Konzentration von ca. 5% kann eine Ätzwirkung Schäden hervorrufen, die zu schwer verheilenden Wunden führen können. Verätzungen durch höhere Konzentrationen können bei großflächigen (Quellen sprechen von "Handflächengross") Verätzungen zum Tode führen!
Bei hochkonzentrierter HF (ab ca. 30%) geht darüber hinaus eine Gefahr von HF-Gasen aus, die bei der Arbeit entstehen können. Da HF(Gas) schon ab einer Konzentration von 100ppm tödlich wirkt und konzentriertes HF - insbesondere bei Erwärmung oder bei Zugabe von starken Säuren - HF Gas entweichen läßt.
Trotz allem läßt Flußsäure sich leicht entsorgen in dem sie unschädlich gemacht wird. Durch Reaktion mit gewöhnlichem Kalk entsteht unlösliches und ungefährliches Calciumfluorid (Achtung, bei der Reaktion entsteht viel Schaum undbeingt ein sehr grosses Gefäß benutzen!).
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