In den Jahren von 1963 bis 1974 spielte der FC Singen drittklassig in der Schwarzwald-Bodensee-Liga, meistens in der Spitzengruppe. In diesen 11 Jahren war der FC Singen zweimal Meister, je einmal Zweiter und Dritter und dreimal Vierter.
Ab Jahresbeginn 1960 wurde die Einrichtung einer vierten I. Amateurliga in Baden-Württemberg diskutiert:
Ausgangspunkt der Besprechungen war die Tatsache, daß die geographische (und Reise- sowie Finanz-) Situation vor allem der südbadischen und der württembergischen Amateurliga auf die Dauer untragbar ist. [Südkurier, 2. Januar 1960]Diese »Schwarzwald-Bodensee-Liga« sollte aus der Südhälfte der württembergischen und dem Ostteil der südbadischen I. Amateurliga gebildet werden, also verbandsübergreifend. Da die vier Ligen nun 64 Mannschaften statt der bisherigen 48 aufnehmen konnten wurden sie mit den Spitzenteams der II. Amateurligen aufgefüllt. Eine kleine Anhebung des Niveaus fand 1963 statt, als die Bundesliga eingeführt und die II. Vertragsspielerligen aufgelöst wurden. Dabei wurde der FC Singen in die Schwarzwald-Bodensee-Liga versetzt.
Es gab immer wieder Querelen um die Schwarzwald-Bodensee-Liga zwischen dem südbadischen und dem württembergischen Fußballverband, insbesondere hinsichtlich der Auf- und Abstiegsregelung. 1974 beendete Südbaden die Zusammenarbeit; die Schwarzwald-Bodensee-Liga wurde dann noch vier Jahre faktisch als I. Amateurliga Südwürttemberg weitergeführt und 1978 ganz aufgelöst. Die südbadischen Vertreter wechselten 1974 in die I. Amateurliga Südbaden – das waren zu diesem Zeitpunkt drei: DJK Konstanz, FC Gottmadingen und FC Singen.
Grün: | Qualifikation zur Aufstiegsrunde |
Gelb: | Trennlinie zwischen den Tabellenhälften |
Rot: | Abstiegszone (meist die letzten drei, schwankend zwischen 1 und 4 Plätzen) |
1 bis 11: | 1963/64 bis 1973/74 |
Man darf also sagen, dass der FC Singen in 9 der 11 Jahre seiner Zugehörigkeit zur Schwarzwald-Bodensee-Liga dort eine Spitzenmannschaft war, was in etwa dem Niveau der heutigen Amateur-Oberliga entspricht. In den drei besten Jahren mit Rang 1 oder 2 spielte er wohl sogar auf dem Niveau der heutigen Regionalliga.
In der ersten Saison 1960/61 bestand die Liga aus:
TuS Blumberg, TuS Burladingen, FV Ebingen, VfB Friedrichshafen, FC Furtwangen, FC Konstanz, Olympia Laupheim, FC Radolfzell, FV Ravensburg, VfR Schwenningen, SC Schwenningen, SV Spaichingen, FC Tailfingen, FC Überlingen, FC Villingen, FC Wangen.In den Spielzeiten 1963/64 sowie 1972/73 und 1973/74 umfasste die Liga 17 Vereine. Die Zahl der Absteiger war meistens 3, schwankte aber je nach Lage zwischen 1 und 4. Einen Aufsteiger in die Regionalliga gab es nur einmal: den FC Villingen in der Saison 1965/66, der 1972 in die Schwarzwald-Bodensee-Liga zurückkehrte.
Zum Vergleich: Die Schwarzwald-Bodensee-Liga bestünde Stand Sommer 2017 aus:
(Südvereine der Oberliga Baden-Württemberg plus die Vereine der Verbandsligen Südbaden und Württemberg, soweit aus Südwürttemberg bzw. südbadischem Bodensee-Gebiet, plus 5 Landesliga-Mannschaften)
Man kann die Schwarzwald-Bodensee-Liga in gewisser Weise auch als Teil-Neuauflage der Zonenliga Süd betrachten. Sie umfasste deren östliche Hälfte.